Red Bulls Chancen auf einen Sieg beim Belgien-GP der Formel 1 in Spa sehen sehr dürftig aus. Kein bisschen schönreden kann und will sich der WM-Zweite Max Verstappen das kommende Wochenende am Donnerstag: "Ich bleibe immer gerne realistisch und erzähle keine Märchen. Es wird hart. Wir werden versuchen, auf dem Podium zu sein."

Für Verstappen ist das das Standard-Programm. Wie ein wirklicher Herausforderer von Mercedes fühlt er sich inzwischen nicht, auch wenn er mit 37 Punkten erster Verfolger von Lewis Hamilton ist. "Wenn wir uns die reine Pace anschauen, sollten eigentlich beide in der Meisterschaft vor mir liegen", spricht er klare Worte.

Verstappen: Nur auf dem Papier WM-Zweiter

Wie jemand, der sich in einem WM-Kampf befindet, klingt Verstappen in Spa nicht. Ganz im Gegenteil scheint er sich damit abgefunden zu haben, lediglich auf ein paar Abstauber-Resultate hinter den übermächtigen Mercedes zu hoffen.

"In ein paar Rennen Platz zwei zu holen, in denen Mercedes mehr Pace hatte, da haben wir ein bisschen über Gebühr abgeliefert", meint Verstappen. "Abgesehen davon haben wir alles maximiert, was wir konnten. Natürlich bin ich damit glücklich, aber wir als Team und ich selbst, wir sind nicht hier, um die Plätze zwei oder drei anzupeilen, wir wollen um die Meisterschaft kämpfen."

Was aktuell nicht möglich ist: "Wir müssen auch die Situation akzeptieren, in der wir uns befinden. Dass wir sie nicht wirklich herausfordern können. Ja, auf dem Papier sieht es so aus, aber was pure Pace angeht sind wir zu langsam. Momentan brauchen wir einen schlechten Tag von Mercedes oder ein bisschen Glück, um zu gewinnen."

Verstappen findet keine Hoffnungen für Spa

Besser wird das auch in Spa nicht werden. Verstappen erinnert an die Defizite, die Red Bull gegenwärtig hat - und die in Spa voll zur Geltung kommen werden: "Topspeed? Mehrere lange Geraden? Es ist sowieso schwierig, hier die Balance zu finden, und traditionell war das nie eine gute Strecke für uns."

Verstappen in der Pressekonferenz von Spa, Foto: LAT Images
Verstappen in der Pressekonferenz von Spa, Foto: LAT Images

Genauso wenig dürften die diesmal wieder um eine Stufe weicheren Reifen helfen: "Es hieß immer wir bräuchten Hitze, wir bräuchten Hitze, aber wir wurden in der Hitze in Barcelona klar geschlagen. Vielleicht hätten wir ein paar Dinge besser machen können, aber die Lücke wird selbst mit ein bisschen Setup-Arbeit nicht kleiner."

"Vielleicht helfen die Reifen, keine Ahnung, aber es wird sowieso nicht warm genug sein", schließt Verstappen ab. Das ganze Wochenende über sollen die Temperaturen unter 20 Grad bleiben. Wenn es nicht sowieso regnet. Verstappen peilt daher das für ihn einzig realistische Ziel an: Den letzten Podiumsplatz.