McLarens Erwartungen für den Formel-1-Grand-Prix in Barcelona am Sonntag waren gedämpft. Nach einem schwachen Wochenende in Silverstone und wenig erbaulichen Trainingsresultaten in Barcelona war die Stimmung dementsprechend. Doch bereits im Qualifying bewiesen Carlos Sainz und Lando Norris, dass mit ihnen auch in Katalonien zu rechnen ist und im Rennen zeigten sich auch die Pace, die in dem MCL35 steckte.

Norris: Zu wenig Risiko

Doch für Lando Norris reichte es trotzdem nur zu einem mageren Pünktchen. Der britische Youngster führte das vor allem auf den Start zurück und ging mit sich selbst hart in die Kritik: "Ich habe in Kurve einfach zu wenig riskiert", fasst Norris die ersten Meter des Grand-Prix zusammen.

Anschließend steckte er mit seinem McLaren im Verkehr fest und konnte durch die verwirbelte Luft kein Manöver setzen: "Ich konnte nicht wirklich kämpfen, ich konnte nur hinter den anderen Fahrern warten." In der zweiten Rennhälfte steckte Norris hinter dem AlphaTauri von Pierre Gasly fest, doch dort hatte er dasselbe Problem: "Er sah im letzten Sektor stark aus und ich hatten zu wenig Traktion aus der letzten Schikane heraus."

Dennoch nimmt Norris etwas positives aus dem Formel-1-Wochenende in Barcelona mit. Norris bilanzierte: "Wir hatten eine starke Pace und war gleich schnell wie Ferrari. Leider konnte ich nichts damit anstellen. Ein Punkt ist aber immer noch besser als keiner."

Sainz: Ende der Pannenserie

Für Carlos Sainz war das Rennen auf seiner Heimstrecke die erste Kehrtwende nach einer wochenlangen Pech-Serie des Spaniers. Teamchef Andreas Seidl hatte nach dem gestrigen Qualifying gemeint, dass er zufrieden sei, wenn seine Piloten auf ihren Startpositionen auch ins Ziel kamen. Sainz übertraf das sogar noch und erreicht durch ein Überholmanöver gegen Sebastian Vettel kurz vor Schluss sogar die sechste Position.

Der Lokalmatador freute sich über Rang 6: "Nachdem ich so viele Punkte in den ersten fünf Rennen verloren habe, bin ich erleichtert." In Silverstone war Sainz in aussichtsreicher Position durch einen Reifenschaden aus den Punkten gefallen ehe er im zweiten Rennen von einem Kühlproblem gebremst wurde, das McLaren bis Barcelona nicht in den Griff bekam.

Trotzdem war Sainz der Meinung, dass noch mehr drinnen gewesen wäre. Denn nachdem er an Vettel vorbeiging holte er in großen Schritten zu Sergio Perez auf, der zuvor eine Zeitstrafe erhalten hatte. "Ich wurde aber dann kurz vor Schluss von Max überrundet und verlor so viel Zeit", meinte der zukünftige Ferrari-Pilot.

McLaren vor Ferrari

Dank der neun Punkte, die McLaren an diesem Wochenende hat sich McLaren in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft wieder vor Ferrari gesetzt und liegt jetzt mit 64 Zählern im Sandwich zwischen Racing Point und dem zukünftigen Rennstall von Sainz. Für den Großen Preis von Belgien zeigte sich Teamchef Seidl optimistisch: "In Spa waren wir schon im letzten Jahr stark".