Mercedes bleibt im zweiten Training zum Spanien GP 2020 der Formel 1 auf eine Runde unantastbar. Lewis Hamilton sicherte sich in 1:16.883 Minuten im Glutofen des Circuit de Barcelona-Catalunya mit knapp drei Zehnteln Vorsprung eine klare Bestzeit vor Teamkollege Valtteri Bottas. Max Verstappen als erster Jäger erneut mit großem Rückstand, Ferrari und Sebastian Vettel nach gutem Auftakt wieder zurückgefallen.

Das Ergebnis: Mit seiner besten Runde blieb Hamilton allerdings fast exakt eine Zehntel über der Vorgabe seines Teamkollegen aus dem ersten Training. Die Tagesbestzeit bleibt damit bei Bottas. Wie am Vormittag kamen alle besten Zeiten mit den weichen Reifen zustande. Hinter Bottas (+ 0,287 Sek.) folgte erneut Verstappen im Red Bull mit großem Rückstand (+ 0,821 Sek.).

2. Formel-1-Training Spanien: Ferrari fällt zurück, Ricciardo zeigt auf

Auf den Verfolgerplätzen reihten sich, anders als im FP1, nicht die Ferrari ein. Stattdessen zeigte wie schon in Silverstone Daniel Ricciardo als Vierter mit einem starken Freitag für Renault auf. Dem Australier fehlten nur eineinhalb Zehntel auf Verstappen. Rang fünf mit 1,2 Sekunden Rückstand auf die Spitze ging an Romain Grosjean. Der Haas läuft in Barcelona einmal mehr rund - oder eher Grosjean: Für Kevin Magnussen reichte es zu P16.

Auf Rang sechs folgte mit Charles Leclerc der erste Ferrari. 1,264 Sekunden fehlten auf Hamilton, vier Zehntel auf Verstappen. Sebastian Vettel landete mit einer Viertelsekunde Rückstand auf den Monegassen auf Rang zwölf. Carlos Sainz, Sergio Perez, Esteban Ocon und Pierre Gasly sorgten für ein buntes Ende der Top-10. Die verpasste Alex Albon im zweiten Red Bull mit P13 deutlich - acht Zehntel fehlten auf Verstappen.

Die Technik: Zwischen den Sessions veröffentlichte die FIA wie gewohnt neu verbaute Motorteile. Am Boliden von Daniil Kvyat tauschte AlphaTauri die Power Unit von Honda vollständig. Damit befindet sich der Russe nun bei allen Komponenten bei Nummer zwei. Teamkollege Pierre Gasly erhielt seine zweite Batterie. Auch im Red Bull von Alex Albon gab es frische Honda-Teile - Turbo und MGU-H Nummer drei. Das zieht gerade so noch keine Strafe nach sich.

Groß anderes Berichtenswertes als im ersten Training lieferte die zweite Session kaum, abgesehen von diversen Klagen über ein sehr schlechtes Grip-Niveau mit den harten Reifen. Lediglich McLaren experimentierte zu Beginn mit Flow-Viz im Bereich der Bargeboards. Nach rund einer halben Stunde werkelten die Ferrari-Mechaniker eifrig am SF1000 Vettels, der Deutsche war ausgestiegen. Die nächste Defekt-Posse blieb allerdings aus, wenig später konnte Vettel bereits seine Shortruns starten. 30 Minuten vor Schluss meldete Kimi Räikkönen massive Bremsprobleme am Alfa C39. In den Schlussminuten meldete Grosjean einen Leistungsverlust. Der Ferrari-Motor klang in der Onboard äußerst ungesund.

Daniil Kvyat schimpft auf ‚Clown‘ Latifi

Die Zwischenfälle: Lange Zeit keine größeren Vorkommnisse als ein Nicholas Latifi mit einem harmlosen Abstecher in die Auslaufzone von Kurve zehn. Dann fiel der Kanadier wieder auf: 20 Minuten vor Sessionende kam Latifi auf Start/Ziel Daniil Kvyat ins Gehege. „Guckt euch diesen Clown an“, schimpfte der Russe. Kurz vor Schluss wurden die Grip-Probleme mit dem Hard offenbar: Bottas rodelte auf einem Longrun in Kurve 13 kurz durchs Kiesbett und schleuderte Steine auf die Strecke.

Das Wetter: Weiter strahlender Sonnenschein über dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Die Temperaturen in Barcelona stiegen gegenüber der ersten Session am Vormittag leicht. Zum Start des zweiten Freien Trainings kletterte das Quecksilber auf 30 Grad Celsius. Auf dem Asphalt wurden deren 48 gemessen, gegen Halbzeit der Session war die 50-Grad-Marke gefallen. Der Wind wehte mit acht Kilometern pro Stunde.