Valtteri Bottas setzte sich im 1. Freien Training zum Spanien GP 2020 hauchdünn gegen Teamkollege Lewis Hamilton durch. Der WM-Dritte fuhr in 1:16,785 Minuten Bestzeit auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Mercedes ist auch beim sechsten Grand Prix der Formel-1-Saison 2020 in einer eigenen Liga. Sebastian Vettel hat mit neuem Chassis den Anschluss wiedergefunden.

Das Ergebnis: Vorne Mercedes, dahinter lange nichts. Während Bottas und Hamilton nur 0,039 Sekunden trennten, hatte Max Verstappen auf Rang drei bereits mehr als neun Zehntelsekunden Rückstand. Die schnellsten Zeiten wurden dabei allesamt auf den weichen Reifen gefahren.

Für eine positive Überraschung sorgten die beiden Ferrari-Piloten: Nur zwei Zehntel hinter Verstappen reihte sich Charles Leclerc ein. Sebastian Vettel war nur wenige Tausendstel langsamer als der Teamkollege und belegte Platz fünf.

Dahinter sorgte Romain Grosjean mit Rang sechs für die nächste Überraschung. Corona-Comebacker Sergio Perez im Racing Point belegte Rang sieben vor Alexander Albon im zweiten Red Bull. Kevin Magnussen und Lance Stroll komplettierten die Top-10.

Die Technik: Barcelona ist normalerweise der Ort für die großen Upgrade-Pakete der Teams. 2020 wurden die Pläne der Ingenieure aber auf den Kopf gestellt, weshalb es keine größeren Neuerungen an den Autos gab. Im Gegensatz zu Silverstone vor einer Woche wurden aber wieder deutlich größere Flügel für mehr Abtrieb installiert.

Neben Sebastian Vettel bekam auch Carlos Sainz ein neues Chassis. Der McLaren-Pilot hatte in Großbritannien Probleme mit der Kühlung des Renault-Motors. Damit die Karbon-Verkleidung nicht erneut geöffnet werden muss, wollen die Ingenieure das Problem am Ursprung bekämpfen. Dazu wurde auch das Chassis getauscht, weil die seitliche obere Crash-Struktur den Rahmen für den Kühleinlass bildet.

Die Zwischenfälle: Aufgrund der zahlreichen Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya gab es nur wenig Überraschungen. Einen unschönen Zwischenfall erlebte Valtteri Bottas: Der Mercedes-Pilot verfehlte einen Vogel nur knapp mit dem Helm, erwischte ihn schließlich aber mit dem Auto.

Der Freitagsfahrer: Roy Nissany durfte sein Trainings-Debüt in der Formel 1 feiern. Der Formel-2-Pilot saß im 1. Freien Training im Williams-Cockpit von George Russell, der sich die Zeit am Kommandostand und als Lollypop-Mann vertrieb.

Im Gegensatz zu Vater Chanoch Nissany, der 2005 beim Ungarn GP im Minardi ran durfte, machte Roy Nissany einen deutlich besseren Eindruck. Der Israeli dreht sich zwar beim Anbremsen auf Kurve zehn, war aber am Ende nur drei Zehntel langsamer als Teamkollege Nicholas Latifi.

Channoch Nissany wurde bei seinem einzigen Formel-1-Training ebenfalls Letzter, hatte aber knapp 13 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Ihm fehlten sogar satte sieben Sekunden auf Teamkollege Christjan Albers.