Die schlimmsten Befürchtungen Max Verstappens vor dem Qualifying der Formel 1 in Silverstone haben sich im Zeittraining tatsächlich bestätigt. 1,022 Sekunden fehlten dem Red-Bull-Piloten auf die Pole-Zeit von Lewis Hamilton, der in 1:24.303 Minuten einen neuen Streckenrekord in den heimischen Boden stampfte.

Zuvor hatte Verstappen am Donnerstag vor dem Großbritannien GP zu Protokoll gegeben: "Sie [Mercedes sind auf jeden Fall ein dominantes Team und werden sehr schnell sein, [der Abstand] kann von zwei Zehnteln bis zu einer Sekunde gehen. Hoffentlich keine Sekunde - wir hoffen, dass wir innerhalb einer halben Sekunde liegen. Das wäre gut."

Formel 1 Silverstone: Verstappen von Qualifying-Ergebnis nicht überrascht

Aus dieser Hoffnung wurde also nichts. Im Gegenteil. Verstappen lag sogar das selbst angekündigte Maximum zurück. Großen Frust lässt der Niederländer wegen dieses Resultats dennoch nicht heraushängen. „Ich bin nicht überrascht, wir sind noch immer dabei, das Auto zu verstehen und es zu verbessern“, sagte Verstappen.

Besser als zuletzt in Ungarn sei der RB16 dank der umfassenden Upgrades in Silverstone tatsächlich - nur reichte das für eine derartige Überlegenheit wie jene von Mercedes eben nicht. „Ungarn war wirklich nicht gut“, sagte Verstappen. „Verglichen damit ist es natürlich besser. Aber es gibt noch immer Dinge, die wir verbessern müssen.“

Max Verstappen: Red Bull klar besser als in Ungarn

Immerhin die extrem knifflig zu beherrschende Balance in Ungarn passte nun - und damit auch das Ergebnis, zumindest mit Blick auf die Position, wenngleich nicht auf den astronomischen Rückstand. „Du konntest schon früh im Qualifying sehen, dass sie einfach viel zu schnell sind. So, wie sie es schon in den vergangenen drei Rennen waren“, sagte Verstappen.

„Das muss man akzeptieren und trotzdem sein Bestes geben. Und das ist für uns gerade Platz drei. Und da sind wird. Besser als Siebter“, so Verstappen mit Verweis auf sein Qualifying-Resultat in Ungarn. Mit seinem Qualifying selbst war Verstappen vollauf zufrieden. „Insgesamt lief das Qualifiyng ganz okay, ich war die meiste Zeit immer Dritter“, sagte Verstappen, tatsächlich in allen drei Segmenten auf P3.

Verstappen zufrieden: Platz drei das Maximum

„Viel mehr konnte ich nicht tun, auch meine letzte Runde im Q3 war ziemlich gut, ich hatte nur einen kleinen Moment aus der letzten Kurve hinaus, aber ...“, ergänze Verstappen mit einem Lachen. Die riesige Lücke hätte das auch nicht groß verändert, so der Niederländer.

Das gelte auch für das Wetter. Wäre es genauso heiß wie noch am Freitag gewesen, wäre er Mercedes sicherlich nähergekommen, so Verstappen. „Aber noch immer ein paar Zehntel weg. Auch wenn es heute 35 Grad gehabt hätte, wäre ich noch Dritter. Es hätte mir etwas geholfen, aber nicht so viel.“

Red-Bull-Attacke im Silverstone-Rennen?

Selbst im Rennen rechnet Verstappen - trotz am Freitag vorzeigbarer Longruns - mit keiner reellen Chance auf einen Angriff auf Mercedes. „Im Rennen kann es anders laufen, da sind wir ein bisschen näher an ihnen dran“ sagte Verstappen „Aber ich sage nicht, dass ich gegen sie kämpfen werde, aber ich kann ein bisschen näher dran sein. Dann können wir schon zufrieden sein und ein paar Punkte mitnehmen.“