Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet: Die Formel 1 wird 2020 wohl auf dem Nürburgring gastieren, wie Motorsport-Magazin.com erfuhr. Eigentlich hatten die Formel-1-Bosse auf der Suche nach Ersatzrennen für den Corona-Kalender lange Zeit mit dem Hockenheimring als Austragungsort für den Deutschland GP verhandelt, nun scheint es ein Comeback auf dem Nürburgring zu geben.

"Wir stehen mit der Formel 1 in Kontakt, zu vermelden gibt es aber nichts", sagte eine Sprecher der Rennstrecke zu Motorsport-Magazin.com. Das Rennen auf dem GP Kurs des Nürburgrings scheint derzeit aber nur noch eine Formsache zu sein.

Als wahrscheinliches Datum gilt der 11. Oktober 2020, also zwei Wochen nach dem Russland GP in Sotschi. Der Deutschland GP könnte damit der Auftakt zum letzten Europa-Tripleheader der Saison sein. Eine Woche später könnte die Formel 1 in Imola gastieren, wo Rennleiter Michael Masi dieser Tage die Strecke abnahm. Der Europa-Abschluss könnte dann in Portimao stattfinden.

Zuletzt fuhr die Formel 1 2013 auf dem GP-Kurs des Nürburgrings. Es war das letzte Rennen in der Eifel des alternierendes Vertrages. Nachdem Hockenheim und Nürburgring in der Schumacher-Hochzeit viele Jahre lange parallel einen Grand Prix austrugen, wechselten sich die beiden deutschen Sportstätten ab 2007 jährlich ab.

2020 hätte eigentlich kein Rennen in Deutschland stattfinden sollen. Mit dem Niederlande GP in Zandvoort und dem Vietnam GP in Hanoi wuchs der Kalender auch ohne Hockenheim und Nürburgring auf die Rekordzahl von 22 Grands Prix.

Coronakrise als Chance für Traditionsrennstrecken

Durch die Coronakrise hat sich das Geschäftsmodell allerdings drastisch verändert: Die Formel 1 kann nicht mehr horrende Antrittsgebühren von den Rennstrecken verlangen, weil die Rennen vor leeren Tribünen gefahren werden. Somit haben die Rennstrecken keinerlei Chance, die Antrittsgebühren durch Ticketverkäufe zu refinanzieren.

Die Formel 1 braucht allerdings Rennen, um selbst nicht in finanzielle Probleme zu geraten. Mindestens 15 bis 16 Rennen sollen nötig sein, damit die TV-Stationen den vollen Preis für die Saison 2020 bezahlen. Deshalb bezahlt die Formel 1 Miete an die Rennstrecken, statt selbst hohe Antrittsgebühren zu kassieren - Hauptsache, es werden Rennen ausgetragen.