Auch wenn Ferrari derzeit sportlich in der Krise steck, um den Fahrernachwuchs muss sich die Mythosmarke keine Sorgen machen. Mit Charles Leclerc und Carlos Sainz hat die Scuderia für 2021 nicht nur ein extrem junges Fahrer-Duo unter Vertrag, auch im Nachwuchskader, der Ferrari Driver Acadmy, empfehlen sich die Fahrer für höhere Aufgaben.

Mit Mick Schumacher, Robert Shwartzman, Callum Ilott, Marcus Armstrong und Giuliano Alesi verdienen sich insgesamt fünf Ferrari-Junioren ihre Sporen in der höchsten Nachwuchsklasse, der Formel 2. Mit Shwartzman und Ilott stehen zwei davon sogar an der Spitze der Meisterschaftswertung.

Mit einer starken Vorstellung und zwei dritten Plätzen konnte sich Mick Schumacher am Ungarn-Wochenende auf Rang vier nach vorne schieben. Reicht das für die Beförderung in die Formel 1? "Mick ist sicherlich gut unterwegs, er ist viel besser als letztes Jahr", lobt Ferrari Teamchef Mattia Binotto.

Binotto: Schumacher zeigt Fortschritte

In seiner Debütsaison kam Schumacher nicht über Rang zwölf in der Meisterschaft hinaus. Mit 39 Punkten nach nur drei Rennwochenenden, wovon zwei alles andere als perfekt liefen, hat der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher 2020 schon fast so viele Zähler auf dem Konto wie nach der gesamten Vorsaison.

Robert Shwartzman überzeugt in seiner Rookie-Saison in der Formel 2, Foto: LAT Images
Robert Shwartzman überzeugt in seiner Rookie-Saison in der Formel 2, Foto: LAT Images

"Das ist wichtig für ihn in seinem zweiten Formel-2-Jahr", so Binotto weiter. "Er zeigt Fortschritt, hatte aber ein paar unglückliche Situationen." Im Hauptrennen des ersten Österreich-Wochenendes flog Schumacher in aussichtsreicher Position nach dem Safety-Car-Restart ab, am zweiten Wochenende verhinderte ein defekter Feuerlöscher ein Podium beim Sprintrennen.

Durch den unglücklichen Auftakt liegt Schumacher bereits deutlich hinter Ferrari- und Prema-Teamkollege Shwartzman zurück, der sich außerdem noch in seiner Rookie-Saison befindet. Der Russe macht Schumacher Druck im Kampf um ein Formel-1-Cockpit.

Formel-1-Cockpit: Ferrari will sich Zeit lassen

"Es ist aber noch zu früh, eine Entscheidung für nächstes Jahr zu fällen", so Binotto. "Seine Gesamtperformance in der Meisterschaft wird wichtig. Er wird ein Formel-1-Cockpit haben, wenn sich seine Gesamtperformance ausreichend verbessert."

Bei Alfa könnten 2021 zwei Cockpits frei werden, Foto: LAT Images
Bei Alfa könnten 2021 zwei Cockpits frei werden, Foto: LAT Images

Aktuell befindet sich der 21-jährige Schumacher auf einem guten Weg. "Er muss so weitermachen", fordert Binotto. Die Cockpits bei Ferrari sind zwar bereits vergeben, doch die würden für die Junioren ohnehin nicht in Frage kommen.

Derzeit parkt die Scuderia ihre Junioren bei Alfa. Dort könnten je nach Verlauf der Saison gleich zwei Cockpits frei werden: Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi haben beide keinen Vertrag für 2021. Auch bei Haas könnte sich eine Möglichkeit für die Ferrari-Junioren bieten. Aktuell fahren dort Kevin Magnussen und Romain Grosjean.