Sebastian Vettel droht bei Racing Point 2021 einen Fahrer des Teams zu verdrängen. Sergio Perez und Lance Stroll galten bis zu den Gerüchten um den viermaligen Formel-1-Weltmeister und eine Zukunft mit Aston Martin stets als gesetzt. Doch sollte Vettel das Angebot annehmen, muss einer von ihnen gehen. Unter Experten wird nicht ausgeschlossen, dass Teambesitzer Lawrence Stroll seinen Sohn über die Klinge springen lässt. Eine Theorie, an die Perez nicht glaubt.

"Ich glaube es ist offensichtlich, wenn jemand gehen muss", erklärt der Mexikaner im Interview mit dem spanischen TV-Sender Movistar+, dass sich die Frage des Rauswurfkandidaten für ihn nicht stellt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: "Ich bin ein Vater und ich würde meinen Sohn nicht rauswerfen."

Im Vorfeld des Rennens auf dem Hungaroring hatte Perez erstmals Stellung zu den Spekulationen auf dem Transfermarkt bezogen. In der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag wirkte er auskunftsfreudig, sprach offen über die Situation und auch über die Tatsache, dass er bereits von einem anderen Formel-1-Rennstall sowie Teams aus anderen Rennserien kontaktiert wurde.

Vertragsklausel kann Perez das Aston-Martin-Cockpit kosten

Gleichzeitig betonte er, dass er den im Sommer 2019 mit Racing Point abgeschlossenen Vertrag besitzt, welcher bis einschließlich 2022 gültig ist. Wenige Tage später räumt er jedoch ein, dass der Kontrakt keineswegs kugelsicher ist. "Es gibt in allen Verträgen auch immer Klauseln", sagt der 30-Jährige.

Während bei den Top-Teams hauptsächlich die Performance von Fahrer oder Team für eine frühzeitige Auflösung eines Vertrags geltend gemacht werden kann, scheint dies beim Erfolgsgaranten von Racing Point und dessen Vorgänger Force India nicht der Fall zu sein. Perez ging seit 2014 in 123 Rennen für die Mannschaft an den Start, holte dabei 474 Punkte und fuhr fünf Mal auf das Podest. Teamintern bezwang er Lance Stroll in der Saison 2019 mit 18:3.

Die Klausel in seinem Vertrag bezieht sich auf wirtschaftliche Faktoren, die mit seiner Person zusammenhängen. Perez wird seit den frühen Tagen seiner Formelkarriere vom mexikanischen Milliardär Carlos Slim unterstützt, zu dessen Imperium unter anderem der Telekommunikationsriese Telmex gehört.

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Perez und Sponsoren arbeiten an Zukunft mit Racing Point

"Es hängt in gewisser Weise mit dem Sponsoring zusammen. Das kann eine Klausel geltend machen", gibt Perez zu. Gleichzeitig ist seine finanzielle Mitgift ein Argument, dem er dieser Tage offenbar noch mehr Nachdruck verleihen will, um seine Position für einen Verbleib bei Racing Point zu stärken.

"Wir arbeiten mit unseren Sponsoren hart daran, damit das nicht eintritt", erklärt er, dass seine Lobby bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um den Rauswurf per Klausel zu verhindern. "Es geht dabei nicht um einen einzelnen Sponsor. Das ist mehr eine globale Angelegenheit."