Mattia Binotto sorgte am Freitag des Ungarn GP für Aufsehen: Der Ferrari Teamchef erklärte erstmals öffentlich, dass sein Rennstall den Motor aufgrund diverser Technischen Direktiven umbauen musste und dadurch Leistung verlor.

Toto Wolff brachten diese Aussagen auf die Palme: "Das ist eine weitere komplette Bullshit-Story! Technische Direktiven… Es gibt klare Regeln für die Power Units und es gab in Austin Klarstellungen, was erlaubt ist und was nicht - was auch wichtig war."

Warum aber die ganze Aufregung beim Mercedes Motorsportchef? "Diese Klarstellungen haben niemanden überrascht. Wenn man sich an die Regeln gehalten hat, war das ohnehin klar", polterte Wolff.

Im Klartext: Wolff glaubt, dass Ferrari die Regeln so auslegte, dass der Motor nicht mehr dem Geiste des Reglements entsprach, nicht aber als illegal eingestuft werden konnte - zumindest bis die Technischen Direktiven kamen.

Wolff Ferrari dankbar: Nur deshalb jetzt so schnell

Im Nachhinein ist der Mercedes-Boss Ferrari aber dankbar. "Die Ironie der Geschichte ist, dass wir von einem unserer Konkurrenten auf ein absolut neues Level gepusht wurden", so Wolff. "Wir waren deshalb im letzten Jahr nahe am Burnout, weil wir so entwickeln und innovieren mussten, damit wir auf der Strecke konkurrenzfähig sind."

Die bisherige Saison gibt Mercedes recht. Von zwei Rennen haben die Silberpfeile zwei gewonnen, in Budapest fahren die beiden Boliden in einer eigenen Liga. "Wir haben von 2019 auf 2020 einen wesentlichen Performance-Sprung geschafft, weil wir es im vergangenen Jahr machen mussten", erklärt Wolff und fügt an: "Für mich ist das ironisch."

Der 'Konkurrent', von dem Wolff sprach, liegt derzeit auf Rang fünf in der Konstrukteursweltmeisterschaft. Während Ferrari im vergangenen Jahr noch Rennsiege einfuhr und Vizeweltmeister wurde, kämpfen Sebastian Vettel und Charles Leclerc 2020 um den Einzug in das letzte Qualifikationssegment.

Formel 1: Ferrari gibt Motor-Trickserei zu! (09:11 Min.)