Racing Point ist weiterhin die große Überraschung der Formel-1-Saison 2020. Im Qualifying fuhren Lance Stroll und Sergio Perez mit dem 'pinken Mercedes' auf die Startplätze drei und vier. "Wir waren hier seit Runde eins im 1. Freien Training konkurrenzfähig, Kompliment ans Team", freute sich Stroll nach Platz drei.

"Es war ein so weiter Weg seit dem letzten Jahr, wir haben uns um drei Sekunden verbessert", jubelte der Kanadier. Noch vor einem Jahr qualifizierte sich Stroll auf dem 19. Und damit vorletzten Platz für den Ungarn GP, 2020 startet er aus der zweiten Reihe.

Stroll, der nicht gerade als Qualifikations-Spezialist bekannt ist und das Duell 2019 gegen Teamkollege Sergio Perez noch 3:18 verlor, schlug den Mexikaner nun zum zweiten Mal in Folge. Auffällig: Immer wenn das Auto konkurrenzfähig ist, ist es auch Stroll.

"Die ersten Jahre in der Formel 1 hatte ich wirklich keine guten Autos und hatte kein Vertrauen. Ich konnte die Schwächen nicht umfahren", sagte Stroll zu Motorsport-Magazin.com. "Ich habe aber auch hart an mir gearbeitet. Ich habe viel harte Arbeit abseits der Strecke hineingesteckt, wie ich besser werden kann."

Stroll: Im Qualifying alles zusammengebracht

So auch an diesem Wochenende: In den Sessions vor dem Qualifying lag Perez meist noch vor Stroll. Mit Qualifying-Beginn war es der Youngster, der permanent schneller war. "Es gab noch ein paar Dinge, die ich verbessern musste. Im Qualifying habe ich mich in ein paar Kurven verbessert und es dann in der letzten Runde alles zusammengebracht", so Stroll.

Für Stroll ist es die zweitbeste Startposition seiner Karriere: Im Regen-Qualifying zum Italien GP 2017 stellte er den Williams sensationell auf Platz zwei. Dort wurde er aber im Rennen durchgereicht. Ein ähnliches Schicksal ist in Ungarn nicht zu erwarten.

Kampf um Platz 3: Stroll gegen Perez

Racing Point fährt hinter Mercedes in einer eigenen Liga, schaffte es als einziges Team außer den Weltmeistern, sich im Q2 auf den Medium-Reifen zu qualifizieren. Im Normalfall wird es auf einen Zweikampf mit Perez hinauslaufen.

Aber dürfen die beiden überhaupt gegeneinander kämpfen? Stroll erwartet einen fairen Kampf: "Jeder darf racen. Er wird um das Podium kämpfen und ich werde auch um das Podium kämpfen. Es ist eine Weile her, seit ich das letzte Mal auf dem Podium stand." Sein erstes und bislang einziges Podium holte er beim Aserbaidschan GP 2017.

Doch für Perez und Stroll könnte es derzeit mehr gehen, als nur um ein Podium. Sebastian Vettel steht vor einem Wechsel zu Racing Point. Damit muss einer der beiden Piloten gehen. Inzwischen soll auch der Sohn des Rennstallbesitzer zur Disposition stehen. "Darum kümmere ich mich nicht zu sehr, ich will nur das bestmögliche Ergebnis holen. Der Rest ist irrelevant für mich. Lasst uns sehen, was die Zukunft bringt, ich bin mir nicht sicher."