Valtteri Bottas gewann die Qualifying-Generalprobe zum Ungarn GP 2020. Der Mercedes-Pilot umrundete den Hungaroring nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest in 1:15,437 Minuten wenige Tausendstel schneller als Teamkollege Lewis Hamilton. Racing Point sorgte im 3. Freien Training weiter für Aufsehen, Ferrari zeigte sich verbessert. Max Verstappen haderte mit dem Verkehr.

Das Ergebnis: Um sich auf das Qualifying einzuschießen, zogen die Piloten wie gewohnt zum Ende der Session die weichsten Reifen auf. Im Gegensatz zum 1. Freien Training sind die Zeiten also deutlicher repräsentativer.

Hinter dem Mercedes-Duo konnte erneut Sergio Perez im Racing Point überzeugen. Dem Mexikaner fehlten lediglich anderthalb Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Dahinter gab es die erste kleine Überraschung: Charles Leclerc konnte sich im Ferrari mit rund dreieinhalb Zehntel Rückstand auf Rang vier schieben.

Auf Platz fünf beendete die Session Lance Stroll im zweiten Racing Point. Der Kanadier war allerding schon fast eine halbe Sekunde langsamer als sein Teamkollege. Max Verstappen, der wie schon am Vortag mit dem Verkehr haderte, landete auf Rang sechs vor Lando Norris im McLaren.

Mit Platz acht bestätigte auch Sebastian Vettel den leichten Aufwärtstrend der Scuderia, auch wenn ihm sechs Zehntel auf den Teamkollegen fehlten. Pierre Gasly im Alpha Tauri und Daniel Ricciardo im Renault komplettierten die Top-10. Für Aufsehen sorgte der starke 14. Platz von George Russell.

Die Technik: Red Bull war am Freitag weit weg von der Musik. Beide Fahrer kamen mit dem Setup des RB16 überhaupt nicht zurecht. Deshalb entschied sich das Team, die Sperrstunde zu brechen und einen der beiden Joker zu ziehen, um das Auto komplett umzubauen.

Die Zwischenfälle: Perfekt lief es für Red Bull trotzdem nicht. Max Verstappen drehte sich nach gut 20 Trainingsminuten in Kurve zwölf. Dem Niederländer brach im Scheitelpunkt der 90-Grad-Rechtskurve das Heck aus. Durchdrehende Hinterreifen sorgten für jede Menge Qualm, Verstappen konnte die Session aber ohne Probleme wieder aufnehmen.

Qualm gab es auch bei Mercedes. Sowohl am Boliden von Lewis Hamilton, als auch am Silberpfeil von Valtteri Bottas kam mehrmals leichter Rauch aus dem Heck. Ein ähnliches Phänomen konnte man schon am Racing Point in Österreich beobachten. Probleme gab es aber offenbar keine.

Rund zehn Minuten vor dem Ende der Session imitierte Nicholas Latifi Max Verstappen und drehte sich mit seinem Williams ebenfalls in Kurve zwölf von der Strecke. Auch der Kanadier kam mit einem kaputten Reifensatz davon.

Das Wetter: Obwohl es zu Beginn ganz leicht nieselte und die Regenwahrscheinlichkeit für die Session bei 90 Prozent lag, fand das 3. Freie Training auf trockener Strecke statt. Gemeinsam mit dem leichten Nieselregen sorgte anfangs auch eine große Ölspur, die aus dem Formel-3-Rennen zuvor resultierte, für wenig Betrieb auf der Strecke. Für das Qualifying (15:00 Uhr, RTL und Sky übertragen live) werden ähnliche Bedingungen erwartet.