Sergio Perez steht vor dem dritten Formel-1-Rennen 2020 in Ungarn wie nie zuvor in seiner Karriere im Fokus des Geschehens. Zuerst gab es den Protest von Renault gegen Racing Points vermeintlichen Mercedes. Wenige Tage später folgten die Gerüchte um Sebastian Vettel und einen möglichen Vertrag mit Aston Martin - auf Kosten von Perez' F1-Zukunft. Der Mexikaner und Teamkollege Lance Stroll bezogen am Hungaroring erstmals Stellung zu ihrer plötzlichen Hauptrolle in der Silly Season.

"Er ist natürlich ein großer Name in diesem Sport und hat in seiner Karriere viel erreicht. Aber es ist auch kein Geheimnis, dass er extrem viel Glück hatte, während seiner Laufbahn immer in guten Autos zu sitzen", gibt Perez sich diplomatisch und gleichzeitig unbeeindruckt vom viermaligen Weltmeister, der ihn nach sieben Jahren bei Racing Point beziehungsweise dessen Vorgänger Force India verdrängen könnte.

Der 30-Jährige unterschrieb erst im vergangenen Sommer für drei weitere Jahre bei den Pinken und stützt sich angesichts der Spekulationen um sein Aus auf diese Übereinkunft mit dem Management. "Ich fahre für dieses Team und habe soweit ich weiß einen Vertrag", stellt er klar. Mit Blick auf das neue Reglement entschied er sich 2019 für einen langfristigen Kontrakt.

Formel 1 2021, Fahrermarkt: Perez raus, Vettel rein!? (09:00 Min.)

Nach der Performance in den ersten Rennen hält er erst Recht an seinen Ambitionen mit Racing Point fest: "Ich glaube voll und ganz an die Zukunft dieses Teams." Und das soll ihm in den vergangenen Tagen versichert haben, dass er immer noch Teil dieser Zukunft ist. "Seitens des Teams hat sich nichts geändert. Alles ist klar", so Perez.

Perez hat schon Angebot von anderem Formel-1-Team

Für den Moment nimmt er die Spekulationen nur als das was sie sind wahr. "Das ist Teil des Spiels", sagt er. "Das Team hat einen guten Schritt gemacht und wenn solche großen Namen mit ihm in Verbindung gebracht werden, heißt das, dass wir einen guten Job machen. Das Team sollte stolz darauf sein. Aber abgesehen davon sind das im Moment nur Gerüchte. Ich bin jetzt zehn Jahre in der Formel 1 und kenne das alles schon."

Mit dieser langjährigen Erfahrung ist ihm jedoch auch bewusst, dass Verträge sehr schnell der Vergangenheit angehören können. "In der Formel 1 weißt du nie. Solange du das Rennen nicht startest, weißt du nicht, ob du fahren wirst. So laufen die Dinge hier", ist er sich der Natur des knallharten F1-Business bewusst.

So ist es auch nicht überraschend, dass unmittelbar nach den ersten Gerüchten über Vettels möglichen Deal mit Racing Point die ersten Interessenten bei Perez auf der Matte standen. "Wir wurden schon von einem Team aus dem Paddock kontaktiert. Ich werde natürlich keinen Namen nennen", hält er sich bedeckt.

Diversen Gerüchten zufolge soll es sich dabei um Alfa Romeo gehandelt haben, die gegenüber einer Rückkehr von Perez nach Hinwil nicht abgeneigt sein dürften. Doch nicht nur aus der Formel 1 gab es Anfragen: "Es haben sich auch Team aus anderen Rennserien gemeldet, was etwas überraschend ist, denn ich habe hier schließlich einen Vertrag für die nächsten Jahre."

5 Formel 1 Theorien: Vettel jetzt doch zu Aston Martin? (02:00:00)

Lance Stroll weicht Fragen zu Sebastian Vettel aus

Genauso wenig wie Perez wollte sich Teamkollege Lance Stroll bei der Vettel-Frage in die Karten schauen lassen. "Ich bin entschlossen, hier zu bleiben" stellt der Kanadier klar. Über seine Vertragssituation ist allgemein wenig bekannt, gilt er als Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll bisher doch stets als gesetzt. Angesichts dessen könnte ihn die Personalie Vettel als Neuzugang bei Racing Point schon eher beschäftigen.

"Das ist eine Frage für das Management und nicht für mich", wiegelt der 22-Jährige ab. Perez hingegen ist klar, dass der viermaligen Weltmeister für die Investoren rund um das zukünftige Team von Aston Martin seinen Wert hätte: "Niemand kann ihm die Erfolge, die er erreicht hat, absprechen. Er ist für ein Team definitiv ein guter Name."