Alfa Romeo Racing gehört zu den Verlierern der ersten beiden Formel-1-Rennen der neuen Saison 2020. Auf dem Red Bull Ring in Spielberg erzielte einzig Antonio Giovinazzi dank neun Ausfällen im Österreich GP zwei Zähler. Kimi Räikkönen schied durch ein nicht korrekt montiertes Rad aus. Im Steiermark GP gingen beide Alfa-Piloten leer aus. Vor allem ein zu großer Spritverbrauch beraubte den Finnen und den Italiener aller Chancen.

Damit lautet die Bilanz im Vergleich zum Vorjahr: acht WM-Punkte weniger. Insbesondere für Räikkönen ist die Momentaufnahme schlechter, hatte der Routinier im Vorjahr bis zum Belgien GP noch alle Punkte für Alfa Romeo in Eigenregie erzielt. Vor dem dritten Rennen der Saison 2020, am kommenden Wochenende in Ungarn, gibt sich Räikkönen umso angriffslustiger.

Alfa Romeo: Kimi Räikkönen verzeichnet Aufwärtstrend

Abschreiben könne man Alfa und den C39 jedenfalls noch nicht. „Es ist noch viel zu früh, um klar zu wissen, wo wir stehen. Ich denke, dass unser Auto besser war als das, wo wir ins Ziel gekommen sind. Besonders im zweiten Rennen“, sagte Räikkönen am Donnerstag in Ungarn. „Aber wir sind jetzt, wo wir sind und schauen, was wir hier schaffen können.“

Tatsächlich lief der C39 mit einem Wochenende Erfahrung in Österreich - auch im Vergleich zur Konkurrenz - plötzlich etwas besser. Warum? Weil Alfa Romeo offenbar mehr aus den Lehren des ersten Wochenendes ziehen konnte. „Wir waren in der zweiten Woche in Österreich besser unterwegs. Wir haben am ersten Wochenende natürlich gelernt, was wir besser machen können und haben die Bereiche verbessert, bei den wir besser werden mussten“, erklärte Räikkönen den simplen Grund.

Räikkönen: Alfa besser als die Ergebnisse

Letztlich sei es schlicht um eine bessere Balance von Abtrieb und Speed auf den Geraden gegangen. Dort war die Abstimmung am ersten Wochenende noch längst nicht ideal. „Generell haben wir aber das Auto besser verstanden und waren dann stärker“, berichtete Räikkönen.

Schon im ersten Rennen sei Alfa jedoch stark genug für Punkte gewesen, glaubt Räikkönen. Tatsächlich hätte das ohne die nicht korrekt angezogene Radmutter mit großer Wahrscheinlichkeit funktioniert - wenngleich, wegen der hohen Ausfallquote, nicht aus eigener Kraft. „Wir hätten aber in beiden Rennen mit beiden Autos Punkte holen können, aber haben nur zwei Punkte geschafft. Wir haben mehr Speed als die Ergebnisse zeigen“, sagte Räikkönen.

Alfa Romeo in Ungarn: Hilft die Strecke?

In Ungarn will der Finne nun Wiedergutmachung. Gerade, weil der Hungaroring dem C39 im Vorjahr besonders gut lag. In Ungarn hatte Räikkönen 2019 mit Platz sieben das - mit Ausnahme des Chaosrennens von Brasilien - beste Saisonergebnis für Alfa Romeo erzielt. Garantieren gebe das jedoch nicht, weiß der Routinier. Räikkönen: „Vor einem Jahr waren wir hier ganz okay, das heißt aber nicht, dass es dieses Jahr auch so sein wird.“

Die Hoffnung ruht dennoch auf der gegenüber Spielberg grundlegend anderen Streckencharakteristik. „Hier spielt der Speed auf den Geraden überhaupt keine Rolle, also müssen wir mal schauen, wie es sich hier darstellt“, sagte Räikkönen. „Hoffentlich liegt diese Strecke unserem Auto besser“, sagte Teamkollege Giovinazzi.

Antonio Giovinazzi: Spritsparen soll kein Problem mehr sein

Nicht mehr aufhalten soll Alfa Romeo unterdessen ein zu hoher Spritverbrauch. „Wir haben das nicht erwartet, es war eine andere Situation als im ersten Rennen“, sagte Giovinazzi in Ungarn über das bittere Rennende vor einer Woche. Da war der Italiener in der Schlussphase noch von beiden Haas überholt worden. Die Ursache habe das Team jedoch geklärt. Giovinazzi. „Es war am Ende so, wir haben das jetzt angesehen und es wird sich nicht wiederholen.“

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