Sebastian Vettel ist in der Formel 1 für 2021 die heißeste Aktie auf dem Transfermarkt. Inmitten der Spekulationen um den viermaligen Weltmeister gab vergangene Woche ein anderer Champion sein Comeback bekannt. Fernando Alonso kehrt mit Renault zurück, während sein ehemaliger Rivale nach dem Aus bei Ferrari vor einer ungewissen Zukunft steht. Für Mercedes-Pilot Lewis Hamilton wäre ein Tauschgeschäft dieser großen Namen in jedem Fall ein Verlust für die F1.

"Je mehr gute Fahrer wir haben, desto besser ist es für den Sport", so der sechsmalige Weltmeister. Hamilton verbindet sowohl mit Vettel als auch mit Alonso eine lange Rivalität. Mit dem Heppenheimer duellierte sich der amtierende Champion schon in der Formel 3 Euroserie, lange bevor es in der Königsklasse zur Sache ging.

"Es wäre schade, wenn Seb aufhören würde", sagt der 35-Jährige, dessen Beziehung zu Vettel trotz des einen oder anderen hitzigen Duells stets von Respekt und Anerkennung geprägt war. "Er hat noch viel zu erreichen und dem Sport eine Menge zu geben", glaubt er, dass ein Abschied des momentan einzigen deutschen Fahrers für die Formel 1 vor allem sportlich ein Verlust wäre.

Hamilton sicher: Alonso bei Comeback fit wie Schumacher

Durch Alonsos Rückkehr wird die Starterliste im kommenden Jahr um einen weiteren Weltmeister aufgewertet. Mit dem Spanier werden die drei Piloten im Grid vertreten sein, die neben Rekordweltmeister Michael Schumacher die erfolgreichsten in diesem Jahrhundert waren. Zwölf WM-Titel gehen auf das Konto von Hamilton, Vettel und Alonso.

"Es gehört zur Show, so viele Top-Fahrer wie möglich zu haben und das sind im Grunde die Weltmeister", so Hamilton. "Seb ist Weltmeister und Fernando ebenso. Das ist sehr gut für den Sport." Mit Alonso kommt darüber hinaus ein Charakterkopf zurück, der auch medial und kommerziell ein Gewinn für die Formel 1 ist.

Hamilton glaubt, dass Alonso bei seinem Comeback im Alter von 40 Jahren nichts von seinen Stärken verloren haben wird. "Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, 40 zu sein", schmunzelt der Brite. "Aber Michael hat es damals gezeigt. Er war in einer großartigen Verfassung und ich denke, dass Fernando auch in einer solchen sein wird."

Formel 1 muss sich nicht an Weltmeister klammern

Trotz der Freude über das Wiederaufleben alter Rivalitäten sieht Hamilton keine Not, die Hochkaräter als Zugpferde des Sports mit aller Gewalt zu halten. "Die Formel 1 geht immer weiter, egal ob wir hier sind oder nicht. Es wird sich immer ein Ersatz finden", sagt er. "Wenn man sich anschaut, welche Fahrer die Formel 1 in den vergangenen Jahren verlassen haben, hat sie das nicht geschwächt."

Mit der Nachwuchsgeneration um Max Verstappen und Charles Leclerc stehen seine Erben an der Spitze des Sports bereits in den Startlöchern. Noch nie zuvor fuhren so viele Piloten aus professionellen Talentschmieden wie der Ferrari Driver Academy oder dem Red-Bull- sowie dem Mercedes-Juniorprogramm in der F1. "Sie ist immer weiter gewachsen, und das in eine positive Richtung", so Hamilton.