Das zweite freie Training des Wochenendes könnte so wichtig werden wie selten eine Trainingssession zuvor. Denn dadurch, dass für Samstagnachmittag Regenschauer und Gewitter vorhergesagt sind, könnte das Qualifying ausfallen und die Resultate aus FP2 für die Startaufstellung verantwortlich sein.

Und ausgerechnet heute erlebte Lewis Hamilton im Training einen gebrauchten Tag. Grund dafür waren mysteriöse Probleme am Wagen, welche die Pace des Briten beeinträchtigen und das Handling seines Wagens massiv störten.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte dazu bei ORF: "Wir wissen noch nicht was das Problem ist. Das Auto war in langsamen und mittelschnellen Kurven 'all over the place'.

Lewis Hamilton konnte sich auch nicht erklären, was an seinem Mercedes W11 falsch lief: "Ich kann es nicht sagen. Im ersten Freien Training fühlte sicher der Wagen sehr gut an und auch in FP2 ging es zu Beginn gut. Dann ging es plötzlich bergab. Ich kann nicht genau sagen, wo das Problem lag, einiges passte nicht zusammen. "

Nicht einmal Andrew Shovlin, Mercedes leitender Ingenieur an der Strecke wusste einen Rat. "Lewis erlebte einen schwierigeren Tag, besonders im zweiten Training. Er kam mit dem Auto nicht annähernd an die Pace heran, die er am vergangenen Freitag hatte - sowohl mit Blick auf eine schnelle Runde als auch auf den Long Runs. Jetzt erwartet uns heute Abend noch etwas Arbeit, um herauszufinden, wo die Performance hin ist", grübelte der Brite. "Wir haben jedoch schon einige Ansatzpunkte gefunden, die wir uns im Laufe des Abends ansehen werden."

Die Aussicht, dass das heutige Training möglicherweise schon als Qualifying herhalten muss, gefiel Lewis Hamilton, der die Session auf Rang 6 beendete, gar nicht: "Ich hoffe nicht, dass das Qualifying ausfallen wird. Denn dann starten wir von noch weiter hinten als in der letzten Woche und das ist eine ziemliche Herausforderung", sagte Hamilton. "Ich werde versuchen einen Trockentanz aufzuführen, um den Regen fernzuhalten", scherzte der F1-Weltmeister.

Abgesehen von den Schwierigkeiten, die Lewis Hamilton im Qualifying plagten, versuchte Mercedes die Probleme der letzten Woche in den Griff zu bekommen: "Im ersten Freien Training setzten wir uns mit den Zuverlässigkeitsproblemen auseinander, die uns am letzten Wochenende geplagt hatten", sagte WM-Leader Valtteri Bottas, "da haben wir einige Fortschritte gemacht."

Wolff: Nicht am Limit unterwegs

Worauf Mercedes im Freien Training verzichtete war allerdings eine Qualifying-Runde mit voller Leistung. Toto Wolff erklärte im ORF-Interview nach der Session: "Wir waren noch nicht voll unterwegs. Wir haben aber ein bisschen was dazugelegt und waren auf einem höheren Leistungslevel als normalerweise in FP2."

Eine Entscheidung, die schwere Folgen haben, könnte, denn wenn das morgige Qualifying tatsächlich einem Gewitter zum Opfer fällt, ginge die Pole an Max Verstappen. Über die Entscheidung wie man die Session anging erzählt Wolff im selben Interview, war man sich intern uneinig: "Wir haben lange darüber diskutiert. Am Ende sind wir etwas halbschwanger in die Session gegangen. Wir haben nicht die volle Power reingelegt, aber sind auch nicht gecruist. "