Schlechter Auftakt für den Sensationsmann des ersten von zwei Formel-1-Rennen in Österreich in der F1-Saison 2020: Lando Norris erwischte es in den Freien Trainings zum Steiermark GP in Spielberg gleich doppelt hart. Der McLaren-Pilot handelte sich nicht nur drei Strafplätze in der Startaufstellung ein, sondern musste sich wegen körperlicher Beschwerden auch mit einem kleineren Pensum als geplant begnügen.

Die Strafe von drei Startplätzen, die sich auf Norris’ Qualifying-Ergebnis addieren werden, handelte sich der Brite im ersten Training ein. Da hatte Norris trotz gelber Flaggen im Mittelsektor den AlphaTauri von Pierre Gasly überholt. Dafür kassierte der Youngster auch noch zwei Strafpunkte.

Lando Norris: Keine Diskussion um Strafe

„Ich habe die Flagge sogar gesehen“, berichtete Norris nach dem Freitagstraining. „Ich war auf einer schnellen Runden und die vor mir auf langsamen Runden. Sie wollten mich deshalb vorbeilassen, ich habe dann sogar auch noch gebremst, aber nicht so stark, dass ich auf ihren Speed verzögert hätte. Ich war schon bereit, anzuhalten und vorsichtig, aber habe sie trotzdem überholt.“

Deshalb könne er sich über die Strafe nicht beklagen, nur über sich selbst. „Regeln sind Regeln. Ich habe nicht alles getan, was ich hätte tun sollte. Es war ein dummes Manöver von mir.“

Norris klagt über Schmerzen, Programm eingestampft

Damit nicht genug. „Der ganze Tag lief nicht so rund wie vergangenes Wochenende, das ging mit der Strafe nur los“, so Norris. „Ich hatte körperlich mit irgendetwas zu kämpfen, keine Ahnung, was genau, aber es war schmerzhaft. Deshalb mussten wir am Nachmittag einige Runden streichen, die ich fahren wollte, damit ich morgen fit bin.“ Tatsächlich drehte Norris im zweiten Training nur 30 Runden, 14 weniger als Teamkollege Carlos Sainz. Zuvor waren die Schmerzen bereits im FP1 aufgetreten.

Was genau da los war? So richtig raus mit der Sprache wollte Norris nicht, ließ letztlich jedoch durchblicken, die Schmerzen seien im Bereich des Rumpfes zu lokalisieren. „Es hat mir beim Fahren große Schmerzen bereitet, vor allem bei Highspeed und auf der Bremse. Die Kompression kommt da so heftig, das ist hier dann nicht ideal. Wir müssen es anschauen und zum Rennen wieder hinbekommen.“ Im Notfall steht bei McLaren Stoffel Vandoorne als Ersatzfahrer bereit. Das Team aus Woking teilt sich den Belgier in Mercedes-Diensten mit dem Werksteam aus Brackle.

Norris: Racing Point zeigt wahres Gesicht

Mit seinem Physio habe er bereits gesprochen. „Aber es ist nicht so leicht, herauszufinden, was es genau ist. Es hat mich heute ziemlich ausgebremst“, klagte Norris. Als drittes Übel stimmte bei McLaren noch dazu auch die Pace nicht mehr ganz so sehr. Racing Point schüttelte McLaren um fast eine halbe Sekunde ab. Norris: „Ich weiß nicht, ob wir letztes Wochenende einen so guten Job gemacht haben oder die einen so schlechten. Vielleicht beides. Aber jetzt scheint es mir das realistischere Bild davon zu sein, was die wirklich draufhaben.“