Mit der Verpflichtung von Fernando Alonso durch Renault hat sich für Sebastian Vettel eine weitere Tür mit Blick auf seine Zukunft in der Formel 1 über die Saison 2020 hinaus geschlossen. Am Donnerstag vor dem zweiten Rennen in Österreich bestätigte der Ferrari-Pilot, zumindest Gespräche mit den Franzosen geführt zu haben. Doch Renault entschied sich für den Spanier.

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Formal sind Vettel damit jedoch längst nicht alle Optionen ausgegangen. Nach wie vor sind Lewis Hamilton und Valtteri Bottas nicht final bei Mercedes für 2021 bestätigt. Allerdings hat hier inzwischen sogar der Daimler-Chef selbst ein klares Bekenntnis abgegeben. Zudem geriet in der vergangenen Woche einmal mehr das Thema einer Rückkehr zu Red Bull in die Schlagzeilen.

Sebastian Vettels Auftritt in Red-Bull-Show

Ausgelöst hatte das ein Auftritt Vettel bei „Sport & Talk“, einer Talkshow des Red-Bull-eigenen TV-Senders ServusTV. Allein die Präsenz des ‚verlorenen Sohns’, so war bei manchen Medien zu lesen, in diesem Format - und das auch noch unter Max Verstappen und Christian Horner heizte die Gerüchteküche an. Dabei ist die Message aus dem Red-Bull-Lager seit Monaten klar und gleichbleibend: Zwei ‚Vs’, also Verstappen/Vettel, so Dr. Helmut Marko schon im Winter bei Motorsport-Magazin.com, würden nicht in Frage kommen.

In der Talkrunde war das Fazit unter dem Strich genauso. Horner adelte Vettel zwar, nicht minder lobte der Teamchef der Bullen jedoch Alex Albon, den aktuellen Red-Bull-Fahrer neben Verstappen. Jetzt sei es schwierig, Vettel unterzubringen. Schwierig, immerhin nicht ausgeschlossen.

Max Verstappen relativiert Vettel-Aussage in TV-Show

Und dann ließ auch Verstappen noch aufmerken. Ein zweites Alphatier neben sich selbst im Team? Kein Problem! „Ich hatte das auch mit Daniel im Team, auch das hat gut funktioniert. Aber am Ende ist es natürlich nicht meine Entscheidung“, sagte der Niederländer. „Ich habe niemals mit Sebastian zusammengearbeitet, ich habe keine Ahnung. Aber ich glaube, normalerweise würde es kein Problem geben. Natürlich will aber jeder Fahrer in der Formel 1 gewinnen.“

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Keine drei Tage später relativierte Verstappen diese Aussagen nun allerdings. In der Pressekonferenz vor dem zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring lautete die Frage an Verstappen ähnlich wie am Montag: Würde er Vettel gerne bei Red Bull sehen? Von sich aus kam Verstappen daraufhin auf seinen Aufritt und seine Aussagen bei ServusTV zurück.

Verstappen adelt Albon: Red Bull muss nichts ändern

„Ich war am Montag in der TV-Show dabei und habe neben Seb gesessen als ich diese Frage bekam. Und ... nun ja, ich habe einfach versucht, höflich und nett zu sein, als ich gesagt habe, dass ich es mir vorstellen könnte“, sagte Verstappen. Tatsächlich sieht der Niederländer keinen Grund, warum Red Bull Vettel zurückholen sollte.

„Ich denke, dass das Team gerade sehr zufrieden mit uns beiden ist und ich muss auch sagen, dass ich mit Alex als Teamkollege echt zufrieden bin. Zuerst einmal ist er ein echt netter Kerl, was für alle richtig gut ist. Er ist auch richtig gut, was das Setup angeht, wir geben dem Team beide gutes Feedback und er ist ein schneller Kerl“, sagte Verstappen.

Das würden mit ziemlicher Sicherheit auch die Entscheider bei Red Bull so sehen. Verstappen: „Ich denke nicht, dass es irgendeinen Grund gibt, etwas zu ändern und ich denke, dass Christian und Helmut das bestätigen können. Ich weiß nicht. Es ist am Ende nicht meine Entscheidung, solche Dinge zu entscheiden.“