Den Racing Points von Sergio Perez und Lance Stroll wurden beim Formel-1-Auftakt in Österreich durchaus Podiumschancen eingeräumt, und für Perez sah es lange auch gut aus. Von Platz sechs aus gestartet gewann er durch Max Verstappens Ausfall und durch ein Manöver gegen Lando Norris zwei Positionen, und schien schließlich gegen den Red Bull von Alex Albon eine Chance im Kampf um Platz drei zu haben.

Aber unter dem vorletzten Safety Car kam Perez nicht an die Box, um sich frische Reifen zu holen. Seine direkten Gegner Albon, Lando Norris, Charles Leclerc und Carlos Sainz schon. Nun war Perez beim Restart zwar auf Platz drei, allerdings auf alten Medium-Reifen gefangen.

"Rückblickend hätten wir wohl unter Safety Car stoppen sollen, aber das sagt sich leicht", seufzt Perez nach dem Rennen. "Am Ende hatte ich Probleme mit den Reifen und konnte die Leute mit den frischeren Reifen nicht zurückhalten." Zwölf Runden vor Schluss zog Albon vorbei, sieben vor Schluss Leclerc, Norris drückte sich in Runde 68 mit extra spätem Bremsmanöver samt Kontakt vorbei, und Sainz zog in der letzten Runde mit DRS durch.

Racing Point trauert Podiums-Chance nach

Geholfen hätten Perez rückblickend betrachtet aber auch neue Reifen nichts. Als das Feld in der letzten Safety-Car-Phase durch die Boxengasse geleitet wurde um Platz für Bergungsarbeiten auf der Zielgeraden zu schaffen, überschritt der Racing Point das Tempolimit und bekam fünf Strafsekunden. Mehr als der sechste Platz war damit nicht möglich.

"Es ist frustrierend, ein Podium in den letzten Runden so verschwinden zu sehen", bedauert Teamchef Otmar Szafnauer, der die Entscheidung, nicht zu stoppen, so erklärt: "Wir haben uns entschlossen, unseren Platz auf der Strecke zu halten, anstatt zu stoppen."

Leider waren sie zu weit vorne im Feld. Dadurch hatte die Konkurrenz von McLaren und Ferrari einen Vorteil: "Die Autos hinter uns hatten effektiv Gratis-Stopps und konnten auf uns reagieren - stehen bleiben, wenn wir draußen bleiben."

Stroll-Auto geht früh kaputt - Ursachenforschung

Perez' sechster Platz ist aber immerhin noch besser als das Ergebnis von Teamkollege Lance Stroll. "Ich habe praktisch von der dritten Runde an viel Leistung verloren, und es wurde mit jedem Umlauf schlimmer", erklärt der von Platz neun losgefahrene Kanadier. "Wir haben viele Einstellungen versucht zu ändern, aber konnten die Ursache einfach nicht finden."

Ab Runde 16 bekam Stroll auf den Geraden große Schwierigkeiten und wurde zur leichten Beute. In Runde 20 musste er aufgeben, erster Verdacht waren Sensor-Probleme. "Wir untersuchen, was das ausgelöst hat, aber nachdem wir die Probleme durch Moduswechsel nicht lösen konnten, war der Schutz der Power Unit unsere Priorität", erklärt Teamchef Szafnauer den Ausfall.

Trotz all dem stimmt die Performance des Autos die Fahrer und das Team positiv. "Wir haben ein wettbewerbsfähiges Paket", ist sich Sergio Perez sicher. "Ich glaube, wir können nächste Woche hier um ein gutes Resultat kämpfen."