Nach der Qualifikation in Spielberg blickt George Russell dem ersten Rennen der Formel-1-Saison 2020 zuversichtlich entgegen. Der Williams-Pilot sicherte sich für den Österreich GP auf dem Red Bull Ring den 17. Startplatz. Dabei ließ er nicht nur die Alfa-Romeo-Fahrer Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi hinter sich, sondern gewann auch das teaminterne Duell gegen Nicholas Latifi.

"Weniger als eine Zehntel von Q2 entfernt. Es ist nicht sie Pole, aber es ist ein Anfang", teilte der Brite via Twitter mit. Die geringen Abstände in der ersten Qualifikation des Jahres sind zum Teil auch, der kurzen Strecke geschuldet. Russell fuhr eine Zeit von 1:05.167 Minuten. Kürzere Rundenzeiten gibt es auf keiner anderen Strecke im Formel-1-Kalender nicht. Dennoch scheint Williams den Anschluss an das Mittelfeld gefunden zu haben. Damit wäre Russells Abonnement auf die letzte Startreihe aus dem Vorjahr beendet.

Darauf hofft auch Russell, der mit einem so deutlichen Entwicklungsschritt nicht gerechnet hatte: "Heute wurden meine Erwartungen übertroffen. Ich wusste, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben, aber ich hätte nicht gedacht, dass wir diese Position erreichen würden. Leider erhielt ich nicht den Windschatten, den ich für meine letzte Runde anpeilte. Das hat mich etwa zwei Zehntel gekostet. Dennoch war es eine starke Leistung."

In der vergangenen Saison beendete er die Qualifikation zum Rennen in Spielberg auf dem 19 Platz. Damals fehlten ihm allein auf den Vordermann bereits sechs Zehntel. Im Rennen ging es eine Position nach vorne.

Die aktuelle Leistungsentwicklung stimmt auch Dave Robson, Head of Vehicle Performance, zuversichtlich: "Wir freuen uns auf ein enges Rennen gegen Alfa Romeo und Haas. Es ist großartig, mit einem Auto zurück an der Strecke zu sehen, mit dem wir kämpfen können. Wir haben einen langen Weg vor uns, aber heute haben wir einen ersten Schritt gemacht."

Neuling Latifi mit deutlichem Rückstand

Williams-Rookie Latifi hatte bei seinem ersten Qualifying das Nachsehen. Er belegte mit etwa 0.6 Sekunden Rückstand auf Russell den letzten Platz. "Ich bin zufrieden mit dem Verlauf der Qualifikation, wenn man daran denkt, wie der Vormittag verlief. Ich habe einen ziemlich dummen Fehler im dritten Freien Training gemacht und konnte deswegen nicht die ganze Rundenanzahl zur Vorbereitung auf die Qualifikation fahren."

Das Team berücksichtigte die fehlende Vorbereitung in der Qualifying-Strategie. Der erste Run des Kanadiers wurde ausgeweitet. Als er später ein weiteres Mal auf Zeitgenjagd ging, konnte er sich nicht verbessern.