Lewis Hamilton und Mercedes machen da weiter, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört hatten: Der amtierende Weltmeister fuhr im 1. Freien Training in 1:04,816 Minuten klare Bestzeit und ließ Teamkollege Valtteri Bottas hinter sich. Max Verstappen lag auf Rang drei bereits deutlich zurück, Sebastian Vettel und Ferrari hielten sich bei der Zeitenjagd mit härteren Reifen noch zurück.

So sonderbar der Start in die gesamte Formel-1-Saison 2020 verlief, so sonderbar verlief auch der Auftakt ins 1. Training auf dem Red Bull Ring. Nachdem es am Vormittag geregnet hatte, fuhr die Formel 3 zwar die Ideallinie trocken, doch regen Betrieb gab es zunächst trotzdem nicht.

Immerhin zu den üblichen Installationsrunden ließen sich die Teams überreden: Carlos Sainz wurde die Ehre zuteil, als erster Pilot überhaupt auf die Strecke zu gehen. Der kommende Ferrari-Pilot verließ die Garage kurz vor Geburtstagskind Sebastian Vettel.

Weil es nach den Installationsrunden wieder leicht zu nieseln begann, gab es vorerst wenig Action auf der Strecke. Perfekt wurde der misslungene Auftakt durch technische Problemn der Formel 1, die das Weltbild nicht richtig ausliefern konnte. Erst im Laufe der Sitzung funktionierte die TV-Übertragung überall reibungslos.

Immerhin hielt der Nieselregen nicht lange an, sodass die Strecke bald komplett abtrocknete und zumindest eine Stunde lang ordentlicher Fahrbetrieb herrschte.

Das Ergebnis: Auf weichen Reifen und mit DAS-Einsatz brummte Hamilton seinem Teamkollegen bereits drei Zehntelsekunden auf. Als erstem Mercedes-Verfolger fehlten Max Verstappen auf Rang drei bereits sechs Zehntel - auf der gleichen Reifenmischung.

Auf Rang vier landete Carlos Sainz im McLaren vor Sergio Perez im Racing Point, der den starken Eindruck der Testfahrten bestätigen konnte. Lando Norris und Alexander Albon folgten auf den Rängen sechs und sieben, Daniel Ricciardo, Kevin Magnussen und Charles Leclerc komplettierten die Top-10.

Geburtstagskind Sebastian Vettel beendete das 1. Training nur auf Platz zwölf. Allerdings fuhr der Deutsche wie Ferrari-Teamkollege Leclerc nur auf den Medium-Reifen.

Die Zwischenfälle: Weil vor dem Wochenende die aggressiven Wurst-Kerbs am Ausgang von Kurve neun und zehn entfern wurden, ging es wesentlich weniger wild zu als in den vergangenen Jahren. Auch die befürchtete Orgie von Übertretungen der Streckenlimits blieb aus, nur vereinzelt mussten Rundenzeiten gestrichen werden.

So verlief das Training insgesamt recht unspektakulär, lediglich die Hausherren sorgten für etwas Action: Max Verstappen drehte sich in Kurve eins, Daniil Kvyat in Kurve zehn. Beide konnten problemlos wieder Fahrt aufnehmen.

Technische Probleme gab es am Auto von Romain Grosjean. Der Haas-Pilot musste wegen Bremsproblemen den Großteil des Trainings in der Garage verbringen. Nicht ganz so schlimm erwischte es Esteban Ocon: Am Renault des Franzosen löste sich bei voller Fahrt ein Karbonteil, das in einer kurzen VSC-Phase von der Strecke geholt werden musste.