McLaren sorgte während der rennfreien Formel-1-Zeit mit finanziellen Sorgen für Schlagzeilen. Der Mutterkonzern musste 1.200 Stellen streichen, darunter auch im F1-Team, und kurz drohte die Insolvenz. Erst am 29. Juni wurde die Lage durch einen Kredit in der Höhe von 150 Millionen Pfund stabilisiert.

"Die Teilnahme an den Rennen, auch im nächsten Jahr, stand nie zur Diskussion, ganz klar", versichert F1-Teamchef Andreas Seidl danach. Er ist aber auch froh darüber, dass das Management inzwischen für finanzielle Sicherheit gesorgt hat. Denn längerfristige Projekte leiden unter den Unsicherheiten.

McLaren stoppt Formel-1-Projekte

Kurzfristige Arbeiten, wie an Upgrades für den aktuellen McLaren, gerieten durch die interne Finanzkrise nicht ins Wanken, versichert Seidl gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Nein, durch den Shutdown parallel zur Kurzarbeit haben wir nicht wirklich irgendwelche Einbußen in Performance. Den Plan der Entwicklungen aus dem Winter haben wir unverändert fortsetzen können und werden ab Österreich regelmäßig Updates bringen."

Fragezeichen standen eher hinter längerfristigen Projekten, mit denen McLaren den Weg zurück auf die Siegerstraße schaffen will. "Ich glaube, ein wichtiger Bestandteil des Weges zurück in Richtung Top-Team sind Updates der Infrastruktur, des Windkanals, des Simulators, der Produktion", erklärt Seidl. "Hier müssen wir ganz klar sagen, dass wir zu Krisenbeginn alle Projekte gestoppt haben um abzuwarten, wie die finanzielle Situation in dieser Saison aussehen wird."

"Diese Projekte wurden noch nicht wieder gestartet, weil es noch immer viele Unwägbarkeiten bezüglich Rennkalender und damit bezüglich der Einkünfte gibt", sagt Seidl. Nach wie vor ist das Ende der F1-Saison offen, und je weniger gefahren wird, desto weniger Geld gibt es. Das macht Planen weiter schwierig.

McLarens Comeback-Fahrplan unverändert

"ich stehe natürlich permanent im Austausch mit Zak [Brown, McLaren Racing CEO]", so Seidl. "Sobald klar ist, wie es mit Rennkalender und Einkünften aussieht, werden wir versuchen, nahtlos da anzuknüpfen, wo wir vor der Krise aufgehört haben.

Dass die Zukunft nun finanziell abgesichert ist, gibt dem Team Auftrieb: "Es gibt uns Sicherheit, dass wir die Mittel haben, um diese und die nächste Saison optimal zu bestreiten, und nächstes Jahr auch am Budget Cap zu arbeiten, was wichtig für uns ist, um uns auf 2022 und auf die neuen Regeln vorzubereiten."

Der Plan, wie sie den Reglementswechsel ausnutzen wollen, bleibt: "Wir wissen, wo wir ansetzen müssen, bei Organisation, bei Abläufen, bei Tools, das ist alles unabhängig von Regularien. Dieser Plan ist im Endeffekt unverändert verglichen mit Februar."