Nicht mehr lang, dann geht die Formel-1-Saison 2020 endlich los. Besser gesagt, heute in genau zwei Wochen. Dann steigt auf dem Red Bull Ring in Spielberg das erste Freie Training der neuen Saison. Corona hin oder her, Topfavorit auf den WM-Titel ist und bleibt weiterhin Mercedes. Championat Nummer sieben in Folge soll her.

Damit diese Mission auch in Österreich - die Strecke in der Steiermark zählte in den vergangenen Jahren nicht gerade zu den Steckenpferden der Silberpfeile - erfolgreich anläuft, plant Mercedes aktuell, gleich beim Doubleheader zum Saisonstart einige Upgrades für den W11.

Warum Mercedes trotz Shutdown updaten kann

Wie das? Mercedes musste wie alle anderen Teams doch stolze 63 Tage im Shutdown fristen. Entwicklungsarbeiten waren da nicht erlaubt. Im Fall von Mercedes ruhte die Arbeit vom 28. März bis zum 29. Mai vollständig. Ganz einfach: Der Mercedes, der in Australien im Grid gestanden hätte, wäre nahezu ident mit der Launch-Spec gewesen, verrät nun Technikchef James Allison.

Mit anderen Worten: Sämtliche Aero-Ideen, die Anfang des Jahres noch in Brackley entwickelt wurden, hätten Down Under noch längst nicht ihren Weg an den W11 gefunden. „Es gab den ganzen Januar, den ganzen Februar und März, in denen wir das Auto im Windkanal und den Design-Abteilungen schneller gemacht haben“, schildert Allison in einem neuen Video des Mercedes-Partners Petronas.

Mercedes: Entwicklungen von Januar bis März vor Einsatz

Es geht also um längst begonnene Entwicklungen, keine Neuerungen, die erst nach Ende des Shutdowns ab Anfang Juni auf den Weg gebracht wurden. „Wir hatten da schon jede Menge Ideen, wie wir es [das Auto] schneller machen können und einige dieser Ideen waren bereits im Design-Büro in Arbeit noch bevor wir vor neun Wochen in den Shutdown gezwungen wurden“, erklärt der Technische Direktor.

Deshalb könne Mercedes sich nun bereits daran machen, diese Entwicklungen eines ganzen Quartals vom Zeichenbrett ans Auto zu bringen. Und das so schnell es geht. Am besten eben gleich zum neuen Saisonstart Anfang Juni in Spielberg. Allison: „Wir hoffen, einen ganzen Batzen davon zum ersten Rennen in Österreich fertig zu haben, dann werden wir in der weiteren Saison natürlich weiter so viel wie möglich und so schnell wie möglich ans Auto bringen.“

Berichte aus Italien: Ferrari gleich mit neuem Motor?

Allein mit einem Update aus dem Stand wäre Mercedes in Österreich jedoch offenbar nicht. Wie italienische Medien bereits berichteten, soll Ferrari gleich mit Updates für Motor und Getriebe aufwarten. Haas dagegen rührt keinen Finger. Wie Teamchef Günther Steiner jüngst berichtete, hat das US-Team aus Kostengründen die Entwicklung ausgesetzt, bis Rennkalender und Budgets für 2020 klar fixiert sind.