McLaren ist in der Coronakrise in eine ernsthafte Schieflage geraten. Nachdem die britische Regierung eine Krisenhilfe in Höhe von 170 Millionen Euro nicht bewilligte, muss McLaren über Kredite nachdenken, die mit dem Hauptquartier in Woking und der darin befindlichen historischen Formel-1-Sammlung abgesichert sein sollen.

Neben der Beschaffung von frischem Kapital steht nun auch die Umstrukturierung der McLaren Gruppe an. Infolge dessen fallen rund 1.200 Arbeitsplätze im gesamten Unternehmen weg, etwa 50 davon im Formel-1-Team.

Aktuell umfasst die Formel-1-Abteilung rund 850 Mitarbeiter. Durch die 2021 eingeführte Budgetgrenze von 145 Millionen US-Dollar muss das Team zwar ohnehin schrumpfen, allerdings versuchen die Teams, erst zum Stichtag Personal abzubauen, und somit noch ihre Größe zu nutzen.

Formel 1 Reglement: Motoren werden schon 2020 eingefroren! (15:57 Min.)

Durch die Budgetobergrenze entfallen dann 2021 ersten Berechnungen zufolge nochmals etwa 200 Arbeitsplätze im Formel-1-Team. Der Großteil der 1.200 Arbeitsplätze, die der aktuellen Umstrukturierung zum Opfer fallen, betrifft die Automobilsparte McLaren Automotive.

"Wir bedauern die Auswirkungen sehr, die diese Umstrukturierung auf all unsere Mitarbeiter haben wird, aber vor allem für jene, deren Jobs davon betroffen sind", zeigte sich Paul Walsh, der Chef der McLaren Gruppe, betroffen. "Wir haben hart gearbeitet, um das zu vermeiden, wir haben bereits dramatische Einsparungsmaßnahmen in allen Bereichen getroffen. Aber jetzt haben wir keine andere Wahl, als die Größe unserer Belegschaft zu verringern."

"Das ist unbestritten eine fordernde Zeit für unser Unternehmen und vor allem unsere Mitarbeiter, aber wir wollen als effizientes und nachhaltiges Unternehmen mit einem klaren Kurs zum Wachstum zurückkehren", so Walsh.

McLaren war eines der ersten Formel-1-Teams, das im Zuge der Coronakrise auf Kurzarbeit umstellen und die Löhne seiner Mitarbeiter kürzen musste. Der britische Rennstall setzte sich deswegen für eine Verschärfung der Budgetobergrenze ein. Diese soll 2021 mit einer Höhe von 145 Millionen Euro eingeführt werden. Die Teams einigten sich vor wenigen Tagen darauf, die Deckelung in den darauffolgenden Jahren jeweils um fünf Millionen Euro reduzieren zu wollen. Diese Änderung muss noch vom FIA-Weltrat offiziell beschlossen werden. Ausgenommen sind Marketingkosten sowie die Gehälter der Fahrer und der drei bestverdienenden Angestellten.