Noch ein Jahr, dann ist Sebastian Vettels Ferrari-Karriere vorbei. Mit Ende 2020 läuft sein Vertrag beim berühmten italienischen Formel-1-Team aus, und beide Seiten haben einvernehmlich bereits beschlossen, für 2021 nicht zu verlängern.

Ob diese Entscheidung richtig ist, steht jetzt zur Debatte. Vettel schaffte es zwar 2017 und 2018 mit starken Ferrari-Autos nicht, die WM wieder nach Maranello zu bringen, und musste sich 2019 dann dem neuen jungen Teamkollegen Charles Leclerc geschlagen geben. Doch andererseits ist er ein vierfacher Meister, und fuhr auch 2019 starke Rennen.

Button von Ferraris Vettel-Entscheidung geschockt

Zu Vettels Verteidigung kommt unter anderem auch der Weltmeister von 2009, Jenson Button. "Ich glaube, er war im Vorjahr schnell. Er hatte einen schwierigen Saisonteil, als Charles richtig gut fuhr, und das hat ihm glaube ich mental ein bisschen zugesetzt", blickt Button im Gespräch mit Sky UK zurück. "Aber er kam stark zurück, und er ist einfach jemand, den du auf jeden Fall in dein Auto setzen würdest, wenn du ein Formel-1-Team hast",

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"Wenn er aussortiert wurde, ist das verrückt", meint Button in Richtung Ferrari. "Da muss mehr mitspielen. Ich weiß nicht, ob Ferrari keine zwei Nummer-Eins-Fahrer haben wollen, aber es ist für mich eine echt seltsame Entscheidung, und es hat mich geschockt, dass Sebastian nicht mehr im roten Auto sitzt."

Button, der Vettel schon in der Vergangenheit oft als einen seiner größten Gegner benannt hatte, glaubt nach wie vor daran, dass Vettel noch immer auf Weltmeister-Niveau fahren kann. "Wir werden sehen, wie es endet, es ist gegenwärtig eben eine seltsame Zeit. Seit Monaten haben wir kein fahrendes F1-Auto gesehen, und Fahrerentscheidungen zu treffen, wenn die Fahrer nicht fahren, ist sehr ungewöhnlich."

"Normalerweise sind wir mitten in der Saison, und du siehst, was die Leute abliefern", meint Button. "Vettel könnte auch schon vier, fünf Siege haben, dann wäre die Entscheidung sicher eine andere."

Sollte Ferrari auf eine Nummer-eins-Nummer-zwei-Dynamik mit Leclerc und dem für 2021 angeheuerten Carlos Sainz setzen, so ist sich Button auch nicht sicher, ob das funktionieren wird. "Ich denke, Carlos ist ein Siegfahrer, genau wie sein Vater. Er will die WM. Wenn Binotto eine gute Atmosphäre im Team wollte, hat er den Falschen geholt."