Der Start der Formel-1-Saison 2020 ist wegen der Coronavirus-Pandemie noch nicht in Sicht. Motorsport-Magazin.com nutzt die Zwangspause für eine neue Serie historischer Beiträge - 'On this day'. Heute:13. Mai. Jean Todt spricht den bösen Satz aus, der Rubens Barrichellos Zeit bei Ferrari definieren sollte und trotzdem nur ein Vorgeschmack auf noch größere Opfer war.

Formel 1 heute vor 19 Jahren: Let Michael pass for the championship

Wir alle erinnern uns an den Moment, als Rubens Barrichello beim Grand Prix von Österreich kurz vor der Ziellinie vom Gas ging, um Ferrari-Teamkollege Michael Schumacher den Sieg zu überlassen. Dieser große Teamorder-Skandal geschah am 12. Mai 2002. Woran sich der eine oder andere vielleicht eher nicht erinnert, ist die Tatsache, dass dieser Moment für den Brasilianer nur ein bitteres Déjà-vu war - und Jean Todt sein "Let Michael pass for the championship" ein Jahr vorher aussprach.

Tatsächlich musste Barrichello am 13. Mai 2001 in Spielberg schon einmal den Weg für Schumacher frei machen. Zwar ging es in diesem Fall nur um den zweiten Platz hinter dem späteren Rennsieger David Coulthard, doch dieser lag nach fünf von 17 Saisonrennen lediglich acht Punkte hinter WM-Leader Michael Schumacher. Für Ferrari-Teamchef Todt Grund genug, seiner Nummer eins zwei Punkte mehr zu gönnen und Barrichello dafür mit dem heute berühmten Satz zurückzupfeifen.

Rubinho wartete bis zur letzten Runde, um der Anweisung Folge zu leisten. Da es ohnehin nicht um den Sieg ging, saß der Stachel dieser Stallregie nicht allzu tief. Dennoch war es für ihn in seinem zweiten Jahr mit der Scuderia die erste Erfahrung mit den dort herrschenden Hierarchien. "Sie hatten mir gesagt, dass sie, wenn es um den ersten Platz geht, keine Teamorder einsetzen würden", so Barrichello, der ein Jahr später eines Besseren belehrt wurde.

Rubens Barrichello ließ Michael Schumacher erst im letzten Moment passieren, Foto: Sutton
Rubens Barrichello ließ Michael Schumacher erst im letzten Moment passieren, Foto: Sutton

Formel 1 heute vor acht Jahren: Maldonado siegt sensationell, Williams fackelt ab

Heute ist sein Gesicht hauptsächlich zur allgemeinen Belustigung in Fotomontagen von Giedo van der Garde auf Instagram zu sehen, doch am 13. Mai 2012 schrieb Pastor Maldonado in Barcelona ein kleines Stück Formel-1-Geschichte. Im unterlegenen Williams Renault eroberte der Venezuelaner einen für sein Team und sein Heimatland denkwürdigen Sieg.

Am Samstag hatte Maldonado zunächst die Pole Position von Lewis Hamilton geerbt, dem ein Verstoß seines McLaren-Teams gegen das technische Reglement zum Verhängnis geworden war. Beim Rennstart wurde der Pole-Sitter zwar von Ferrari-Pilot Fernando Alonso geschnupft, doch ein erfolgreicher Undercut der Williams-Strategen verhinderte den Sieg des Lokalmatadors.

Pastor Maldonado holte sich die Führung von Fernando Alonso per Undercut zurück, Foto: Sutton
Pastor Maldonado holte sich die Führung von Fernando Alonso per Undercut zurück, Foto: Sutton

Maldonado überquerte die Ziellinie nach 66 Runden mit drei Sekunden Vorsprung auf Alonso und holte für Williams den ersten Sieg seit dem Brasilien GP 2004, der gleichzeitig der erste eines Venezuelaners in der Formel 1 war. Dritter wurde Kimi Räikkönen im Lotus. Der Erfolg Maldonados ist bis heute der letzte Underdog-Sieg in der F1.

Allerdings endete der glorreiche Tag für Williams mit einem großen Schock, als das Auto von Bruno Senna rund anderthalb Stunden nach dem Rennen in der Garage in Flammen aufging. Das Boxenfeuer ging für die Beteiligten glimpflich aus, obwohl 31 Personen aufgrund des Zwischenfalls ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Pastor Maldonado feierte 2012 in Spanien seinen ersten und einzigen Formel-1-Sieg, Foto: Sutton
Pastor Maldonado feierte 2012 in Spanien seinen ersten und einzigen Formel-1-Sieg, Foto: Sutton

Formel 1 heute vor 70 Jahren: Geburtsstunde in Silverstone

Ein Grid von 21 Pionieren stürzte sich am 13. Mai 1950 in den ersten Grand Prix der Formel-1-Geschichte. Das Rennen über 70 Runden auf dem damals 4,649 km langen Kurs von Silverstone markierte den dritten Grand Prix von Großbritannien, wurde aber erstmals unter dem Banner der kurz zuvor ins Leben gerufenen Weltmeisterschaft ausgetragen.

Alfa Romeo hatte die Konkurrenz mit den Werksfahrern Juan Manuel Fangio, Nino Farina, Luigi Fagioli und Reg Parnell im Qualifying fest im Griff. Das Quartett ging von den ersten vier Startpositionen in den Grand Prix. Fangio musste in der 62. Runde mit Ölverlust aufgeben, Farina gewann vor Fagioli und Parnell.

Nino Farina gewann 1950 in Silverstone den ersten Formel-1-Grand Prix der Geschichte, Foto: Sutton
Nino Farina gewann 1950 in Silverstone den ersten Formel-1-Grand Prix der Geschichte, Foto: Sutton

Was sonst noch geschah:

Vor zwei Jahren: Beim Spanien GP 2018 fährt Valtteri Bottas zum 25. Mal auf das Podium.

Vor 13 Jahren: Felipe Massa startet in Barcelona zum zehnten Mal in seiner Karriere aus Reihe eins. Von Pole gewinnt der Brasilianer im Ferrari auch das Rennen und erzielt die schnellste Rennrunde.

Vor 30 Jahren: Riccardo Patrese feiert beim Grand Prix von San Marino seinen dritten Sieg in der Formel 1. Der Italiener in Diensten von Williams Renault gewann in Imola vor Gerhard Berger im McLaren Honda und Alessandro Nannini im Benetton Ford.

Vor 41 Jahren: Didier Pironi fährt beim Belgien GP zum ersten Mal in seiner F1-Karriere auf das Podest. Zwölf weitere Treppchen sollten für den Franzosen folgen.

Vor 60 Jahren: Harry Schell, in den 1950er Jahren 56-maliger GP Starter, kommt im Training zur BRDC International Trophy in Silverstone im Regen von der Strecke ab und verunfallt tödlich. In der Formel 1 stand der US-Amerikaner zuvor zwei Mal auf dem Podium.

Vor 64 Jahren: Beim Monaco GP startet Stirling Moss zum zehnten Mal aus Reihe eins. Peter Collins erzielt sein erstes Podium.