Charles Leclerc muss sich bei zweiten virtuellen Formel-1-Rennen in Folge mit Rang 2 begnügen. Und wieder ist es eine Zeitstrafe, die dem Monegassen seiner Siegeschancen beraubt und diesmal George Russell zum Sieger macht. Doch die beiden waren nicht die einzigen Formel-1-Piloten, die heute an den Start gingen. Hier der Überblick darüber, was sie alle beim fünften virtuellen Grand Prix geleistet haben.

So verlief das Rennen für die Formel-1-Fahrer

George Russell hat sich seinen ersten virtuellen Grand-Prix-Sieg redlich verdient. Er war in beiden Sessions klar der schnellste Pilot. Im Qualifying nahm er Esteban Gutierrez über zwei Zehntel ab, was in dem halbsimulativen F1-Spiel mit fixen Setups und einheitlicher Wagenleistung durchaus beachtlich ist. Im Rennen gelang ihm dann kein besonders guter Start und er ging in den ersten Kurven zu vorsichtig ans Werk, wodurch er sich nur auf der fünften Position wiederfand. Doch erneut zeigte er die stärkere Pace als die Konkurrenz und ging zehn Runden vor Schluss wieder in Führung. Zwar brachte eine Zeitstrafe seinen Sieg erneut in Gefahr, doch diese wurde nichtig, als sich kurz vor Schluss auch Leclerc eine 3-Sekunden-Strafe einhandelte.

"Ich fühle mich extatisch. Ich bin es nicht mehr gewohnt zu gewinnen. Es ist schon eine Zeit lang her, dass ich mein letztes Rennen gewonnen habe und ich habe das Gefühl sehr vermisst. Als ich an Leclerc vorbeiging und die Strafe hatte war ich zornig.", sagte Russell. "Aber als ich dann über mein Radio die Mitteilung bekam, dass Leclerc auch eine Strafe hatte, hätte ich mir vor Freude beinahe in die Hosen gemacht", scherzte der Brite.

Charles Leclerc war lange Zeit auf Kurs zu seinem dritten virtuellen Grand-Prix-Sieg. Obwohl er kurz vor Schluss den ersten Platz gegen Russell einbüßte und trotz der überlegenen Pace des Williams-Piloten auf den letzten Runden. Doch auf der vorletzten Runde übertrieb es Leclerc zum wiederholten Male etwas mit dem Kurven schneiden und so erhielt er auch er eine Zeitstrafe. Der Sieg war somit Geschichte. Leclerc sagte über sein Rennen: "Ich bin sehr enttäsucht. Die Streckenbegrenzungen auf den Kurven waren sehr locker und so hat jeder versucht jede Runde ein bisschen mehr abzuschneiden. Nach ein paar Warnungn bekam ich kurz vor Schluss die Zeitstrafe, was eine Schande ist. Aber George war auch extrem schnell. Ich war mit meiner Pace in der Mitte des Rennens zufrieden, doch gegen Rennende konnte ich nicht mehr mit George mithalten."

Alexander Albon verpasste in Barcelona das Podium. Das lag allerdings weniger an seiner Pace als mehr an einer verkorksten Strategie. Vom Rennspeed her hätte der Red-Bull-Pilot durchaus mit den beiden Spitzenreitern mithalten können. Doch der Versuch das Rennen auf einer 2-Stopp-Strategie zu absolvieren ging für ihn massiv daneben. Bereits in der fünften Runde steckte er auf die Mediums um, die er im zweiten Abschnitt dann so arg strapazierte, dass er seinen letzten Stopp etwas vorziehen musste und die letzten 15 Runden mit den harten Reifen absolvieren musste. Rang 4 wurde es am Ende für Albon, der sich sogar Esteban Gutierrez geschlagen geben musste.

Lando Norris und die virtuellen Grands Prix werden wahrscheinlich keine Freunde mehr. Nachdem er bisher erst einen virtuellen Grand Prix beenden konnte, erreicht er auch heute nicht mehr die Zielflagge. Die Probleme begannen schon im Qualifying, nachdem er sich auf Platz 8 qualifiziert hatte, wurde Norris beim Start fünf Plätze zurückversetzt. Auf der ersten Runde ging er es dann etwas zu aggressiv an und drehte sich. Nach einem weiteren selbst verschuldeten Dreher auf der sechsten Runde fuhr er an die Box und zog sich mit den Worten "So macht das keinen Spaß" freiwillig aus dem Rennen zurück.

Nicholas Latifi hatte wahrscheinlich das langweiligste Rennen der F1-Piloten. Auf der ersten Runde ging er an George Russell vorbei, konnte aber dem Speed seines Teamkollegen nichts entgegensetzen und verlor die Position bald wieder. Von da an sah man wenig von dem kanadischen F1-Rookie. Auf die ersten vier konnte er nicht aufholen, von hinten wurde ihm auch niemand gefährlich und so beendete er das Rennen folgerichtig nach einem kurzen Intermezzo mit Albon, der auf frischeren Reifen an ihm vorbeiging, auf der fünften Position.

Antonio Giovinazzi machte im Qualifying den schwächsten Eindruck aller F1-Fahrer und ging nur von Rang 13 in das Rennen. Er machte die Not aber zu einer Tugend und startete von einer härteren Reifenmischung, wodurch er zur Rennmitte vor seinem ersten Stopp für einige Runden die Führung übernahm. Die Strategie zahlte sich durchaus aus, denn am Ende brachte sie ihn bis auf den siebten Rang nach vorne.