Die Coronavirus-Krise dauert immer länger, und als Konsequenz müssen sich immer mehr Teams Gedanken um große Sparmaßnahmen machen. Williams ist das zweite F1-Team, das solche Einschnitte bestätigt. Alles mit dem Ziel, langfristig Arbeitsplätze zu erhalten und die Existenz des Teams zu sichern.

In einer Aussendung am 06. April verkündet der im britischen Grove beheimatete Traditions-Rennstall weitreichende Eingriffe. Dazu gehören, dass Mitarbeiter vorläufig bis Ende Mai beurlaubt werden. Außerdem müssen das Führungspersonal sowie die Fahrer George Russell und Nicholas Latifi eine Gehaltsreduzierung von 20 Prozent eingehen, geltend ab dem 01. April.

"Diese Entscheidungen wurden nicht leichtfertig getroffen", heißt es vom Team, "allerdings zielen wir darauf ab, die Arbeitsplätze unserer Angestellten in Grove zu sichern, und wollen, dass sie alle wieder zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren können, wenn es die Situation erlaubt."

Eine Beurlaubung von Angestellten bis in den Mai hinein würde den gegenwärtig laufenden 21-tägigen Shutdown übersteigen. In diesen 21 Tagen darf vom Reglement her sowieso nicht am Auto gearbeitet werden. Sollte sich die Situation am Ende der 21 Tage nicht verbessert haben, behalten sich die F1-Regelhüter der FIA allerdings vor, den Shutdown weiter zu verlängern.

Williams ist das zweite Formel-1-Team, das in der laufenden Krise öffentlich Zwangsbeurlaubungen und Gehaltskürzungen bestätigt. In der letzten Woche hatte bereits McLaren ähnliche Maßnahmen eingeleitet.

Andere Teams prüfen Möglichkeiten solcher durch Arbeitsausfälle erzwungenen Zwangsbeurlaubungen, in deren Rahmen der Staat oft anteilig Gehaltskosten übernimmt. Die finanzielle Lage bleibt schließlich angespannt, solange keine Rennen gefahren werden und damit kein Preisgeld und keine Sponsoreneinnahmen an die Teams fließen.

Williams gehört zu den kritischen Fällen der Formel 1. Zwei Jahre in Folge belegte das Team in der Konstrukteurswertung den letzten Platz, deshalb gibt es für sie nur ein verhältnismäßig kleines Stück vom Preisgeld-Kuchen der Formel 1. Mit ihren finanziellen Mitteln knapp über 100 Millionen Pfund arbeiteten sie zuletzt bereits hart an der Grenze.

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