Das Coronavirus beherrscht aktuell nahezu weltweit unseren Alltag, auch den der Formel 1. Für gewöhnlich stets in ihrer eigenen Welt unterwegs, musste auch die Königsklasse drastische Maßnahmen gegen die Epidemie ergreifen. Der Saisonstart ist praktisch auf unbestimmte Zeit verschoben, Stand jetzt, und mit viel Glück, geht es frühestens am 14. Juni in Montreal los.

Um trotzdem nicht auf die F1 verzichten zu müssen, schwelgt Motorsport-Magazin.com ab sofort Tag für Tag in der Geschichte und blickt zurück, was an dem jeweiligen Datum bereits alles in der 70-jährigen Historie der Formel 1 geschehen ist. Heute: der 05. April.

Formel 1 heute vor 11 Jahren: Eisgenuss im Malaysia-Chaos

Der leider nicht mehr im Formel-1-Kalender vertretene Malaysia-GP war einst immer wieder für einen guten Monsun zu haben - so auch 2009. Los ging es in der gewohnten Hitze, doch der Regen war auf dem Radar bereits bedrohlich nahe. So nahe, dass sich Ferrari bei trockener Strecke dazu hinreißen ließ, bei Räikkönen Regenreifen aufzuziehen. Hoch gepokert und verloren - der Regen kam erst vier Runden später, bis dahin waren die Reifen tot.

Dunkle Wolken beim Malaysia-GP 2009, Foto: Sutton
Dunkle Wolken beim Malaysia-GP 2009, Foto: Sutton

Dann dauerte es nicht lange, und der Regen wurde zur Sintflut. In Runde 33 musste die rote Flagge raus. Im strömenden Hitzeregen blieben viele Fahrer im Auto sitzen und warteten auf einen Neustart. Manche gänzlich unentspannt - Felipe Massa forderte fast panisch ein klares Helmvisier, Renningenieur Rob Smedley versuchte ihn mit "Felipe, Baby, bleib ruhig, wir bringen dir das Visier" zu beruhigen. Kimi Räikkönen hingegen, nach dem Reifen-Fehltritt nur 14., stieg gleich aus, zog sich um und gönnte sich kamerawirksam im Motorhome ein Eis zur Abkühlung. Während Ferrari versicherte, er sei jederzeit bereit zu fahren.

Gefahren wurde aber nicht mehr. Die eigentliche Startzeit war für europäische TV-Seher schon zurückverlegt worden, jetzt nahte der Sonnenuntergang. Der Malaysia-GP 2009 ging schließlich mit 55:30.622 Minuten als drittkürzestes F1-Rennen in die Geschichte ein.

Jenson Button, Nick Heidfeld und Timo Glock durften so aufs Podium. Toyota-Pilot Glock war trotzdem im Pech: Er hatte Heidfeld kurz vor der roten Flagge überholt und hing direkt am Heck von Button. Durch den Abbruch verlor er nicht nur die Chance, um den Sieg zu kämpfen - da im Abbruchsfall immer die letzte Runde vor der roten Flagge gilt, bekam Heidfeld auch noch den zweiten Platz zurück.

Jenson Button vor Timo Glock, Foto: Sutton
Jenson Button vor Timo Glock, Foto: Sutton

Was sonst noch geschah:

Vor 28 Jahren: Williams dominiert den Brasilien-GP, die Teamkollegen Nigel Mansell und Riccardo Patrese zerstören die Konkurrenz. Michael Schumacher wird mit einer Runde Rückstand Dritter, nachdem er sich im Duell gegen Ayrton Senna durchsetzt.
Vor 84 Jahren: Ronnie Bucknum wird geboren. Der Amerikaner fuhr elf F1-Rennen und holte zwei Punkte, aber konnte sich rühmen, beim Honda-Debüt 1964 auf dem Nürburgring das Auto pilotiert zu haben.