Es wird auf jeden Fall noch dauern, bis es die Formel 1 wieder live zu sehen geben wird, nachdem zwecks der Coronavirus-Krise alle Rennen bis Baku im Juni verschoben wurden. Das muss aber kein Grund sein, gleich das Abo des offiziellen Streaming-Dienstes F1 TV aufzukündigen.

F1 TV bietet schließlich nicht nur Live-Übertragungen, sondern auch ein umfangreiches Renn-Archiv, das vier Jahrzehnte Formel-1-Geschichte umspannt. Die zweimonatige Rennpause ist die perfekte Gelegenheit, dort ein paar Klassiker auszugraben. Motorsport-Magazin.com empfiehlt: Zehn Renn-Highlights der 80er und 90er, die man sich anschauen sollte..

Formel 1: Die Renn-Klassiker der 1980er

1981 - Spanien GP: Ein gutes Auto hatte Ferrari für die Formel-1-Saison 1981 wahrlich nicht gebaut. Das hielt Gilles Villeneuve nicht davon ab, in Jarama nach ein paar Runden in Führung zu gehen. Doch die wahre Mammut-Aufgabe lag erst vor ihm: Diese Führung gegen die viel schnelleren Autos von Jacques Laffite, John Watson, Carlos Reutemann und Elio de Angelis verteidigen.

Gilles Villeneuve führte in Spanien 1981 eine Defensiv-Schlacht, Foto: Phipps/Sutton
Gilles Villeneuve führte in Spanien 1981 eine Defensiv-Schlacht, Foto: Phipps/Sutton

1982 - Monaco GP: Ein wahrlich bizarres Formel-1-Rennen. Es begann mit einem starken Start in den Tag durch die turbo-getriebenen Renaults von Rene Arnoux und Alain Prost, doch in den letzten Runden stellte sich das Klassement in der Schlussphase gleich mehrmals auf den Kopf - es wurde der Grand Prix, den niemand gewinnen wollte.

1983 - USA (West) GP: Die McLaren von Niki Lauda und John Watson erlebten ein Albtraum-Qualifying, es endete mit den Startplätzen 23 und 22. Aber so langsam der McLaren im Qualifying-Trimm sein mochte, so schnell war er im Rennen ...

1984 - Monaco GP: Ein Wolkenbruch sollte das Rennen bestimmen. Alain Prost begann als Führender, doch zwei junge Newcomer - Ayrton Senna und Stefan Bellof - sollten zu den Stars des Rennens werden. Für sie wurde es aber nicht nur ein Rennen gegen Prost, sondern auch gegen die Zeit, denn der Regen drohte für einen Abbruch zu sorgen.

Alain Prost 1984 in Monaco, bei Weltuntergangs-Stimmung, Foto: Sutton
Alain Prost 1984 in Monaco, bei Weltuntergangs-Stimmung, Foto: Sutton

1986 - Australien GP: Das damals in Adelaide veranstaltete Saisonfinale war eines jener seltenen WM-Dreikämpfe: Williams-Pilot Nigel Mansell führte sechs Punkte vor McLaren-Pilot Alain Prost, und sieben vor seinem Teamkollegen Nelson Piquet. Mansell stellte den Williams auf die Pole, doch vorbei war hier noch lange nichts. 82 spektakuläre Runden folgten, bestimmt durch Reifen-Drama und einer verzweifelten letzten Aufholjagd.

Nelson Piquet und Nigel Mansell, zwei Mal in der Hauptrolle, Foto: Sutton
Nelson Piquet und Nigel Mansell, zwei Mal in der Hauptrolle, Foto: Sutton

1987 - Großbritannien GP: Reifen-Drama - ja, die 80er waren der Gegenwart überraschend ähnlich - bestimmte auch im darauffolgenden Jahr in Silverstone das Williams-interne Duell Mansell gegen Piquet. Probleme zwangen Mansell zum Stopp, dann brannte er vor Heimpublikum ein Feuerwerk ab. Dem verhassten Teamkollegen Piquet gönnte er den Sieg nicht.

Formel 1: Die Renn-Klassiker der 1990er

1992 - Monaco GP: Williams war in diesem Jahr das Auto, dass es zu schlagen galt. Doch für Nigel Mansell sollte trotz Pole und früher Führung das Rennen nicht so laufen wie geplant. Stattdessen fand er sich kurz vor Rennende nun doch verstrickt in einen Zweikampf um den Sieg. Mit niemand anderem als Ayrton Senna, dem Meister von Monaco.

1997 - Europa GP: In diesem Jahr als Saisonfinale in Jerez ausgetragen, versprach es ein letzter heißer Kampf zwischen Michael Schumacher und dem einen Punkt dahinter liegenden Jacques Villeneuve zu werden. Die beiden kämpften im Rennen mit harten Bandagen, und die Eskalation blieb nur eine Frage der Zeit.

1998 - Belgien GP: Ein weiterer Kandidat für das größte Regen-Chaos der Geschichte, sorgte die 1998er-Ausgabe des Spa-Rennens durch einen Massen-Crash am Start für Schlagzeilen. Nach dem Neustart wurde der Regen aber nicht weniger. Michael Schumachers Rennen sollte übel enden, während das den ersten Rennsieg jagende Jordan-Team eine emotionale Achterbahnfahrt erlebte.

Chaos in Spa 1998, Foto: Sutton
Chaos in Spa 1998, Foto: Sutton

1999 - Europa GP: Diesmal auf dem Nürburgring ausgetragen, empfing die Strecke die Formel 1 mit gewohnt instabiler Wetterlage. Im Roulette verspielten so einige Fahrer Großchancen, und es sollte zum Tag der Außenseiter werden.

Ebenfalls einen Blick wert:

Die 90er boten eine Serie an Regen-Klassikern, die nicht aufgrund der Spannung, sondern aufgrund der Dominanz einzelner Fahrer herausstachen. Ayrton Senna stellte 1993 beim Europa-GP in Donington seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis, Michael Schumacher tat ähnliches 1996 in Spanien. Damon Hill konnte sich seinerseits 1994 in Japan beweisen, als er um jeden Preis das Rennen gewinnen musste, um sich im WM-Kampf gegen Schumacher zu halten.