Durch das Coronavirus muss auch die Formel 1 warten. Wie so gut wie alle großen Sportereignisse ist auch die Königsklasse durch die Pandemie betroffen. Nach aktuellem Stand wird die F1-Saison 2020 frühestens Mitte Juni in Kanada beginnen - eine Saison der möglichen Rekorde, insbesondere für Lewis Hamilton.

Ob Siege, Podien oder sogar WM-Titel: Geht es 2020 denn endlich einmal los, kann der Mercedes-Pilot auch die letzten Bestmarken von Michael Schumacher zumindest einstellen, einige übertreffen. Für Flavio Briatore, in den ersten beiden WM-Jahren (1994/95) des späteren Rekordweltmeisters Schumachers Teamchef bei Benetton, würde das dennoch nicht viel an Schumachers Standing in den Geschichtsbüchern der Formel 1 ändern.

Briatore: Schumacher kämpfte gegen Senna, Hamilton spaziert

Für den Italiener sind die Leistungen der beiden statistisch erfolgreichsten Piloten der F1-Historie nicht zu vergleichen. „Michael hat mit den großen Jungs gekämpft, mit Senna ...“, so Briatore in der aktuellen Ausgabe des offiziellen Formel-1-Podcasts Beyond the Grid. „Du musst bedenken, dass der Wettbewerb sehr hart war, als Michael angefangen hat. Du sprichst da von Mansell, du sprichst von Senna“, erklärt der 69-Jährige.

Formel-1-Statistik: Schumacher vs. Hamilton

Lewis HamiltonMichael Schumacher
Saisons1319
Starts250306
Siege8491
Pole Positions8868
Podiumsplätze151155
Schnellste Runden4777
WM-Titel67

„Jetzt ist der Wettbewerb geringer. Du hast zwei Fahrer, drei Fahrer ... die Konkurrenz ist kleiner als zuvor. Hamilton setzt ja niemand unter Druck. Er kann wegspazieren“, ergänzt Briatore. „Wenn jemand nah genug herankommt, ob an Schumacher oder an Fernando [Alonso, ebenfalls zweifacher Weltmeister unter Briatore; Anm. d. Redaktion], dann machst du Fehler. Jeder macht dann Fehler.“

Briatore: Leclerc noch nicht auf Hamilton- & Verstappen-Niveau

Genau dieser Situation sei Hamilton jedoch nie ausgesetzt. „Wenn du fährst wie ein Taxi-Fahrer, mit einer Hand aus dem Auto, dann gewinnst du alles. Denn ein super Fahrer ist er - und ein fantastischer Typ. Die großen Stars der Formel 1 sind Hamilton und Verstappen“, meint Briatore.

Charles Leclerc stellt der Italiener noch nicht auf die höchste Stufe. „Leclerc ist jung. Dicke Eier. Das zeigt er. […] Leclerc ist ein echt, echt starker Kerl“, sagt Briatore zwar. Noch dazu hätte Ferrari den Monegassen schon gut und gerne ein Jahr früher befördern können.

Auch durch dieses für Briatore nun fehlende zweite Jahr Erfahrung in einem Top-Team fehle dem Monegassen aber noch etwas auf Hamilton und Verstappen. "Leclerc ist da gerade nicht erkennbar. Verstappen ist für mich der unglaublichere Fahrer. Wie er überholt ist fantastisch. Da ist er ein Gladiator“, sagt Briatore.