Das Coronavirus beherrscht aktuell nahezu weltweit unseren Alltag, auch den der Formel 1. Für gewöhnlich stets in ihrer eigenen Welt unterwegs, musste auch die Königsklasse drastische Maßnahmen gegen die Epidemie ergreifen. Der Saisonstart ist praktisch auf unbestimmte Zeit verschoben, Stand jetzt und mit viel Glück geht es frühestens am 3. Mai in Zandvoort los.

Um trotzdem nicht auf die F1 verzichten zu müssen, schwelgt Motorsport-Magazin.com ab sofort Tag für Tag in der Geschichte und blickt zurück, was an dem jeweiligen Datum schon alles in der 70-jährigen Historie der Formel 1 geschehen ist. Heute: 19. März.

Die Formel 1 ist 2016 mit einem neuen Qualifying-System in die Saison gestartet. Durch die beim Australien GP eingeführten Regeln sollte der Spannungsbogen der dreigeteilten Qualifikation verstärkt werden. Die ersten Minuten jedes Segments lief wie gewohnt ab. Danach schied alle 90 Sekunden ein Fahrer aus. Im Finale der Qualifikation sollten sich die beiden verbliebenen Fahrer um die Pole Positionen duellieren. So hatten es sich die Regelmacher jedenfalls vorgestellt, als sie nach einem langen hin und her drei Wochen vor dem Saisonstart die Änderung beschlossen.

Gähnende Leere im Qualifying-Endspurt

Für Fans und Teilnehmer waren die neuen Regeln allerdings schwer zu durchschauen. Die Teams hatten einige Positionsverschiebungen nicht im Blick. Einige Fahrer wurden nach hinten verdrängt, hatten aber nicht mehr genug Zeit, um darauf zu reagieren.

Auch der erhoffte Showdown um die Pole Position blieb aus. Etwa vier Minuten vor dem Ende der Qualifikation waren die Positionen bezogen. Die Strecke blieb leer. Kimi Räikkönen schied als Vierter in der Box stehend aus. Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Lewis Hamilton erging es ebenso. Hamiltons fuhr glanzlos zu seiner 50. Pole Position. Die TV-Kameras zeigten ihn gar schon vor dem Ablauf der Qualifying-Zeit im Fahrerlager.

Kritik nach Australien-Qualifikation

Die Kritiker hielten sich nach dem Qualifying-Experiment nicht zurück. "Es war ein Griff ins Klo", sagte beispielsweise Niki Lauda. Bernie Ecclestone fand ebenfalls deutliche Worte: "Ich habe es mir angeschaut. Aber ich muss gestehen, dass ich von Anfang an nicht begeistert davon gewesen bin. Es ist ziemlich beschissen. Aber das ist das, was wir jetzt haben bis wir etwas daran ändern. Das Einzige wäre, dass die schnellen Jungs von der Strecke hätten abkommen oder irgendetwas blödes hätten anstellen können. Dann hätten wir ein durchgemischtes Starterfeld, was wir ja eigentlich wollten.

Es wurden Forderungen laut, das Qualifying schon beim darauffolgenden Rennen in Bahrain wieder auf das bis dahin erprobte Format zu ändern. Doch beim Wüsten GP gab man den neuen Regeln noch einmal eine Chance. Dort endete die Qualifikation erneut im Chaos. Vor dem Rennen in Schanghai kam die FIA schließlich den Forderungen nach. Das neue Qualifying-Format wurde über den Haufen geworfen.

Was sonst noch geschah:

Vor 14 Jahren: Giancarlo Fisichella siegt zum dritten und letzten Mal in der Formel 1.
Vor 14 Jahren: Fernando Alonso fährt zum 25. Mal auf ein Formel-1-Podium.
Vor 56 Jahren: Der 49-fache Grand-Prix-Teilnehmer Nicola Larini wird geboren.