Der Start der Formel 1 2020 ist aufgrund der weltweiten Coronavirus-Krise weiter unklar. Nachdem die ersten vier Rennen in Australien, Bahrain, Vietnam und China bis auf weiteres abgesagt wurden, wackeln auch die Grands Prix in Europa. Laut der F1 ist ein Auftakt Ende Mai angepeilt. Zwar ist die damit einhergehende Absage für Zandvoort, Barcelona und eventuell auch Monaco noch nicht offiziell, doch die Organisatoren des Spanien GP rechnen fest mit schlechten Nachrichten.

"Unsere Verschiebung ist praktisch fix", sagt Joan Fontsere der spanischen Sportzeitung El Mundo Deportivo. Der Geschäftsführer des Circuit de Barcelona-Catalunya sieht in der Ankündigung der Formel 1 ein unmissverständliches Zeichen was den Grand Prix auf seiner Rennstrecke anbelangt: "Die F1 will die Saison Ende Mai starten und unser Datum ist der 10. Mai."

In Spanien prüft man angesichts der sich anbahnenden Absage die Optionen für das Event, welches ursprünglich das 30-jährige Jubiläum des Grand Prix auf dem Kurs in Barcelona hätte markieren sollen. "Wir haben überlegt, den Grand Prix am 10. Mai mit nur 25.000 Zuschauern abzuhalten oder ihn unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen", sagt Fontsere.

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Formel-1-Rennen in Spanien erst wieder 2021?

Ebenfalls im Raum stehen eine Verschiebung auf August 2020 oder alternativ sogar auf das kommende Jahr. Letzteres ließe sich unter Umständen realisieren, da der aktuell bestehende Vertrag zwischen der Formel 1 und der Rennstrecke nur einen Grand Prix vorsieht. 2019 wurde lediglich für ein weiteres Jahr verlängert.

"Den Spanien GP auf 2021 zu verlegen ist definitiv eine Option. So wie die Ding jetzt stehen, müssen wir realistisch sein. 22 Rennen sind nicht machbar", geht Fontsere nicht davon aus, dass alle für 2020 geplanten Rennen stattfinden werden. "Es werden dieses Jahr vier, fünf oder sechs Rennen ausfallen", ist er sicher.

Barcelona glaubt an Rennen 2020: Pole Position für Nachholtermin?

Bevor Nachholtermine vergeben werden, erwartet er, dass die Formel 1 den Fokus zunächst auf die noch ausstehenden Rennen legt: "Ich denke, sie werden versuchen die Weltmeisterschaft mit einem Minimum an Rennen zu retten." Gegenüber den Rennen in Australien, Bahrain, Vietnam und China sieht er Barcelona was einen Nachholtermin angeht mit einem entscheidenden Vorteil.

Immerhin handelt es sich beim Circuit de Barcelona-Catalunya um eine permanente Rennstrecke in Europa: "Die Logistik spielt eine entscheidende Rolle. Wo sind die Teams? In Europa. Darüber hinaus sprechen wir auch von Stadtkursen. Wenn du das Datum eines Stadtrennens änderst, tötest du es. Für Monaco wird es schwierig."

Den Vorschlag von Ross Brawn, die Rennwochenenden für einen dichteren Kalender auf zwei Tage zu verkürzen, unterstützt Fontsere. "Wenn sie uns das vorschlagen und es möglich ist, werden wir das so machen. Wir müssen alles tun, um dem Sport zu helfen, damit es nächstes Jahr wieder eine normale Weltmeisterschaft gibt, die stärker ist als je zuvor. Davon werden wir alle profitieren."