Die Formel 1 fährt vor Mai sicher nicht, das steht seit Freitag fest. Während über das weitere Vorgehen hier noch Unklarheit herrscht, sieht sich Ferrari aufgrund der nach wie vor angespannten Lage um das Coronavirus COVID-19 zu drastischen Maßnahmen gezwungen: Ab sofort werden ihre Aktivitäten in Maranello und Modena stillgelegt.

Die italienische Regierung hatte im Verlauf der letzten Wochen immer weitere Restriktionen für die Region ausgerufen, in der auch Ferrari beheimatet ist, nachdem sich COVID-19 dort weiter ausbreitete. Die Einschränkungen erlaubten Ferrari zwar, die Produktion fortzuführen, doch nun beginnt ernster Ressourcen-Mangel aufzutreten.

Ferrari stoppt Produktion und Renn-Operationen

Ferrari sieht sich daher gezwungen, die Produktion ihrer Straßenautos vorläufig anzuhalten. Der Stopp ist vorläufig bis zum 27. März geplant. Mit einher geht ein Stopp aller operationalen Aktivitäten der Scuderia Ferrari, des Rennteams. Das bestätigt der Hersteller in einer Presseaussendung.

Alles, was nichts mit der Produktion zu tun hat, läuft weiter, so gut es geht. Den Mitarbeitern wird so viel Flexibilität wie möglich eingeräumt, mit Arbeit von zu Hause und dergleichen. "Es ist der Respekt vor ihnen, für ihren Seelenfrieden und den ihrer Familien, dass wir uns für diesen Schritt entschieden haben", erklärt Ferraris CEO Louis Camilleri. "Unsere Kunden und Fans haben wir auch im Kopf, während wir uns auf einen starken Neustart vorbereiten."

Wie die Formel 1 auf erzwungene Pausen einzelner Teams reagiert, ist noch nicht fix. Möglich wäre ein Shutdown, wie er normalerweise in der Sommerpause angewandt wird. Dort werden alle Mitarbeiter aller Teams zu Urlaub verpflichtet, der Betrieb stünde still. Dadurch wäre garantiert, dass nicht manche Teams weiterarbeiten, während andere zu Hause sitzen müssen. Denn die Arbeit und Produktion in den Fabriken ist ein wesentlicher Teil der Operationen eines F1-Teams.

Das Dilemma erfordert jedenfalls Lösung - schließlich sind nicht alle Teams in einer Position, in der sie gegenwärtig ihre Einrichtungen zusperren müssen. Als Reaktion auf den Melbourne-Fall hat sich aber unter anderem McLaren entschlossen, das aus Australien zurückkehrende Personal für 14 Tage aus ihrer Fabrik auszusperren.