Es war das Gesprächsthema am zweiten Testtag zur Formel-1-Saison 2020: Das Wunder-Lenkrad von Mercedes, genannt Dual Aaxis Steering. Auch bei Sebastian Vettel und seinem Ferrari-Team richtete sich der Blick ausnahmsweise nicht nur auf das eigene Auto, sondern auch auf die Konkurrenz.

"Wir haben es am Vormittag gesehen und beim Mittagessen besprochen", bestätigt Vettel. "Glücklicherweise gibt es hier Onboard-Kameras, sonst hätten wir es vermutlich gar nicht gesehen." Der Wintertest wird erstmals von der Formel 1 veranstaltet, die ein TV-Bild wie an den Rennwochenenden produziert.

"Es heißt Lenkrad, nicht Zug- oder Druckrad", witzelt Vettel und fügt an: "Das ist ja wie im Flugzeug." An der Legalität zweifelt der Heppenheimer aber nicht: "Ich bin mir sicher, dass Mercedes das mit der FIA abgeklärt hat, wenn sie so etwas entwickeln und fahren."

Dauerrivale Lewis Hamilton beneidet er aber in erster Linie nicht: "So etwas sieht einfacher aus, als es ist. Man stelle sich vor, man läuft sein ganzes Leben lang mit Laufschuhen und plötzlich muss man Flipflops dabei tragen. Das geht auch, aber es ist eine Umstellung. Das Beispiel ist extremer, aber man muss sich eben daran gewöhnen. Ich stelle mir vor, dass es ein komisches Gefühl ist, als hätte man das Lenkrad Plötzlich in der Hand."

Die Sicherheit von DAS zweifelt Vettel nicht an: "Vor Jahren hatten wir noch den F-Schacht, da sind wir die halbe Runde mit einer Hand am Lenkrad gefahren. War das sicher? Nein, aber es war schneller. Und dann macht man es. Dafür haben wir die FIA, die dann eingreift."

Die genaue Funktionsweise konnte auch Ferrari noch nicht entschlüsseln. "Es gibt ein paar Theorien, aber noch nichts Bestätigtes", so Vettel. In Maranello laufen offenbar schon die Analysen: "Ich bin mir sicher, dass ein großer Teil der Fabrik drauf und dran ist, das zu verstehen. Und dann fragen wir uns, ob es Sinn macht und wie lange es dauert, so etwas zu bauen."