Kampfansage von Racing Point - oder BWT Racing Point, wie das Team ab sofort vollständig heißt - vor der Formel-1-Saison 2020: In diesem Jahr will der WM-Siebte des Vorjahres zurück zu altem Glanz, sprich an die besten Ergebnisse der Geschichte des Teams anknüpfen - und sogar noch etwas mehr herausholen.

Heißt konkret: „Wir wollen dieses Jahr starker Vierter sein", kündigt Teamchef Otmar Szafnauer beim Livery-Launch des Teams am Montag an. "Wir wollen näher an den Top-3 sein, als wir es jemals zuvor waren und wir wollen die Spitze des Mittelfelds sein.“

Findet Racing Point 2020 zurück zu alter Stärke?

2016 und 2017 hatte der damals noch Force India genannte Rennstall erst mit Sergio Perez und Nico Hülkenberg, dann mit Perez und Esteban Ocon bereits Rang vier erzielt.

Seit 2018 geht es mit der Insolvenz Force Indias jedoch bergab. Mehr als zwei siebte Plätze in der Konstrukteursweltmeisterschaft waren nicht drin. 2018, weil nach dem Eigentümerwechsel des Teams nicht einmal eine halbe Saison gewertet wurde. 2019, weil sich die Nachwehen der Finanzsorgen noch auswirkten.

Teamchef will 2020 immer beide Fahre in Punkte bringen

Diese sind mit Übernahme des Konsortiums um Lawrence Stroll nun längst ausgeräumt. Deshalb will Racing Point jetzt genau da weitermachen, wo das Team einst als Force India aufgehört hatte. „Letztes Jahr war ein schwieriges Jahr für uns, wir sind Siebter geworden und damit am Ende des Mittelfeldes gelandet“, erinnert Szafnauer Szafnauer.

Formel 1 2020: Kampfansage von Racing Point: (09:29 Min.)

„Aber dieses Jahr wollen wir einen Schritt nach vorne gehen und da sein, wo wir normalerweise sein können. Wir haben uns dieses Jahr das Ziel gesetzt, beide Fahrer in jedem Rennen in die Punkte zu bekommen. Wir haben das in der Vergangenheit schon geschafft.“ Damit noch nicht genug. Szafnauer legt die Latte noch höher: "Jeder von ihnen wird wenigstens einmal auf dem Podium sein und Champagner trinken!"

Szafnauer: McLaren, Renault, AlphaTauri harte Gegner

Nur eine Einschränkung gebe es. „Aber manchmal, Runde eins, da weißt du nicht, was passiert. Grosjean fährt ja auch noch, da weißt du nie“, scherzt Szafnauer. „Wenn wir aber das Potential haben, beide in jedem Rennen in die Punkte zu bekommen, dann erreichen wir nicht nur unser Ziel, sondern auch das der Brunnen in Gambia.“ Neo-Titelsponsor BWT will für jeden erzielten WM-Punkt einen Brunnen in dem afrikanischen Land stiften.

Leicht werde es allerdings nicht. Zumindest so realistisch ist Racing Point im stets hart umkämpften Mittelfeld der Formel 1. „Es ist nicht einfach, denn die Konkurrenten werden stärker. McLaren hat letztes Jahr einen wirklich guten Job gemacht“, weiß Szafnauer um das Comeback einer alten Macht. „Und Renault, mit aller der Macht eines Automobilherstellers und 650 Leuten hinter sich, wird auch nicht leicht zu schlagen sein.“

Sergio Perez: Racing Point vor strahlender Zukunft

Selbst Toro Rosso, inzwischen AlphaTauri, müsse man wegen der Wiederauferstehung Hondas auf der Rechnung haben. „Die waren Ende letzten Jahres richtig gut“, warnt Szafnauer. Racing Point habe im Winter also Vollgas in Sachen Entwicklung geben müssen.

Der Teamchef glaubt jedenfalls voll an seine Truppe. Szafnauer: "Ich bin zuversichtlich, dass die über den Winter an unserem neuen Auto geleistete Arbeit, sowie die unseres Powertrain-Partners Mercedes und die der Fahrer, um fit zu bleiben und im Simulator zu arbeiten, uns eine gute Chance geben wird, unsere Ziele zu erreichen.“

Allein steht der RP-Anführer mit seiner Zuversicht nicht. „In der Fabrik haben sie so hart gearbeitet, wir schauen ganz klar nach vorne“, sagt Sergio Perez. „Ich habe das Team so viel wachsen gesehen und mit den neuen Eigentümern und der Unterstützung von BWT gibt es einfach kein anderes Team, das so kräftig wächst. Die Zukunft sieht strahlend aus!“