Williams hat seinen neuen Boliden für die Formel-1-Saison 2020 vorgestellt. Der britische Traditionsrennstall veröffentlichte am Montagmorgen Bilder vom FW43. Bei den Testfahrten, die in dieser Woche in Barcelona beginnen, wird die Öffentlichkeit erstmals das reale Auto sehen. Auf der Strecke absolvierte George Russell am Montagmorgen den Shakedown.

"Dieses Jahr markiert einen frischen Start des Teams", sagt die stellvertretende Teamchefin Claire Williams. "Wir haben Zeit in unsere Schwachstellen investiert, um sicherzustellen, dass wir die richtigen Leute, Strukturen, Prozesse und Ressourcen haben, um ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen."

Der Williams FW43 hat ein neues Farbdesign: Die Seitenkästen und die Heckflügelendplatten sind rot. Das Halo und die Fahrzeugfront haben blaue Konturen an den Kanten. Die Nase und die Motorabdeckung sind mehrheitlich weiß.

Beim FW43 handelt es sich um eine Evolution des Autos aus der vergangenen Saison, wie Doug McKiernan, Design-Direktor des Teams unterstreicht: "Wir haben viel Arbeit investiert, um die Problembereiche des FW42 zu verstehen und wir haben sorgfältig die Teile verbessert, die uns am meisten Performance für unsere Ressourcen geben. Das Konzept hinter dem FW43 ist die konsequente Weiterentwicklung des FW42 ohne fundamentale Änderungen am Design."

Weil das technische Reglement weitgehend stabil geblieben ist, konnte Williams auf der Basis des Vorjahres aufbauen. "Die Entscheidung, Kernstücke des FW42 zu behalten, bedeutet, dass wir weniger Ressourcen in die Entwicklung neuer Konzepte stecken mussten", sagt Chefingenieur Adam Carter.

Dadurch konnte die Design-Abteilung ihre Kapazitäten anders einsetzen. "Das wird beim Packaging und beim Detailreichtum der Komponenten sichtbar", erklärt Carter. Einige Problemstellen konnten laut Design-Direktor McKiernan behoben werden: "Das Team hat eine gesunde Entwicklung im Windkanal und es hat vernünftige Verbesserungen bei der Effizienz der Kühlung gemacht. Wir sind einige mechanische Probleme angegangen, die uns 2019 getroffen haben. Das sind unter anderem die Bremsen und das Gewicht des Autos."

Beim Saisonstart in Melbourne wird wie im Vorjahr der Brite Russell für Williams im Auto sitzen. Sein Teamkollege ist der kanadische Rookie Nicholas Latifi, der aus der Formel 2 aufgestiegen ist.

So lief Williams' Saison 2019

Rückblick2019
FahrzeugFW42
Konstrukteurs-WM (Punkte)10 (1)
Bester Fahrer (WM-Platz)Kubica (19)
Siege0
Podien0
Top-101
Poles0

Viel schlechter hätte 2019 für Williams eigentlich kaum laufen können. Nur ein Punkt, und der war eine glückliche Fügung im Regenchaos von Hockenheim. Das 2019er-Auto hatte viele Flügel und erzeugte viel Luftwiderstand, ohne das in Abtrieb umzuwandeln. Ein sicheres Rezept für schlechte Rundenzeiten. Geld- und Teilemangel taten ihr Übriges.

Robert Kubica und sein Teamkollege Russell schafften in keinem Qualifying den Einzug in Q2. In der Konstrukteurs-Wertung fehlten Williams am Ende der Saison 27 Punkte auf das Haas-Team, das den zehnten Platz belegte. Unter diesen Voraussetzungen ist fraglich, ob Williams mit einer Evolution des Autos der Schritt nach vorne gelingen kann.