Ferrari hat für die Formel-1-Saison 2021 erst ein Cockpit besetzt, nur Charles Leclerc ist langfristig gebunden. Sebastian Vettel, seit 2015 Fixpunkt der Scuderia, hat nur noch bis zum Saisonende 2020 einen Vertrag. Wer also den zweiten Ferrari neben Leclerc pilotiert, ist eine gute Frage, die in der Winterpause viele Gerüchte aufkeimen ließ.

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Besonders Lewis Hamiltons Name sorgte im Zusammenhang mit diesem zweiten Ferrari-Platz für viel Lärm. Erst recht, da von Treffen zwischen Hamilton und Ferrari-Konzernchef John Elkann die Rede war, und Hamiltons Verhandlungen mit Mercedes momentan sehr langsam anzulaufen scheinen. Die Ferrari-Führung schien im Dezember zumindest offen für die Idee, Hamilton an Bord zu holen - doch bei der Präsentation des neuen Autos im Februar klang bei Teamchef Mattia Binotto wieder weniger Interesse durch.

Binotto will einen Ferrari mit Sebastian Vettel

"Seb ist gegenwärtig unsere erste Wahl" - damit stellte sich Binotto bei der Ferrari-Präsentation letztendlich eindeutig hinter seinen aktuellen Piloten Sebastian Vettel. "Natürlich ist das etwas, das wir mit ihm diskutieren müssen, und wir werden weiter mit ihm darüber diskutieren. Aber er ist auf jeden Fall im Moment unsere erste Option, wir bevorzugen ihn."

Vettel verneinte trotz einer schwierigen Saison 2019 zuletzt immer Fragen nach Rücktritts-Gedanken. Einen Wechsel brachte er genauso wenig ins Spiel. Für ihn ist die "Mission Ferrari" - wieder einen WM-Titel nach Maranello holen - noch nicht erfüllt. Damit deutet vieles auf einen neuen Vertrag zwischen Vettel und Ferrari für 2021 hin.

Fix ist aber noch nichts, wie Binotto feststellt: "Das ist zuerst einmal eine gemeinsame Entscheidung, so etwas besprechen wir zusammen. Da geht es nicht nur um mich und um ihn. Also nehmen wir uns die Zeit, die wir für die Gespräche brauchen. Jetzt sind wir einmal auf das Auto, und auf die ersten Rennen eingestellt."

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Hamilton für Ferrari gegenwärtig keine Option

Andere Fahrergerüchte interessieren Binotto nicht. Zumindest nicht, solange Vettels Vertragssituation noch nicht geklärt ist. Darüber hinaus habe sich Ferrari nämlich keine Optionen zurechtgelegt. Nachfragen, ob Hamilton denn Plan B im Falle eines Vettel-Abganges sei, verneint Binotto: "Das ziehen wir gegenwärtig nicht wirklich in Betracht."

Sebastian Vettel befindet sich augenscheinlich also weiter in der Position, den zweiten Ferrari-Sitz neben Charles Leclerc weiter zu halten. "Mehr gibt es dazu nicht", setzt Binotto bald den Nachfragen ein Ende. "Wir konzentrieren uns auf unsere Fahrer, und momentan auf keine anderen Optionen."