Aufatmen in Kerpen: Der Erftlandring in Kerpen soll bestehen bleiben. Die Kartstrecke, auf der unter anderem Michael und Ralf Schumacher ihre ersten Gehversuche im Motorsport gemacht haben, soll nicht vom Braunkohleabbau im Tagebau Hambach betroffen sein. Das teilte der Energieversorger RWE mit.

"Der Hambacher Forst bleibt stehen und der Tagebau Hambach wird früher beendet", schreibt das Unternehmen. Stattdessen sollen die Planungen angepasst werden. "Eine abschließende Entscheidung hierüber wird im Rahmen der erforderlichen Genehmigungsverfahren erfolgen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Verantwortlichen des Kart-Club Kerpen e.V., der die Strecke betreibt, reagieren verhalten optimistisch auf die Mitteilung des Energieversorgers. "Bevor wir das nicht offiziell von RWE bestätigt haben, werden wir keinen Kommentar dazu abgeben. Natürlich freuen wir uns, wenn es so kommt", sagte Präsident Gerhard Noack zum Kölner Express.

Kartclub und RWE einigten sich im Jahr 2018 über Zukunft der Bahn

Jahrelang gab es Diskussionen über die Zukunft der Kartbahn. Die Strecke ist zu zwei Dritteln im Besitz von Michael Schumacher und zu einem Drittel im Besitz des Kart-Clubs. Der Vereinsvorstand nahm vor etwa zwei Jahren ein Entschädigungsangebot von RWE an. Das Areal hätte laut der getroffenen Vereinbarung Ende Oktober dieses Jahres geräumt werden sollen. Im Jahr 2023 hätten gemäß der ursprünglichen Planung die bergbaulichen Arbeiten begonnen. Es existierten bereits Planungen zum Bau einer neuen Kartanlage.

Der Erftlandring wurde 1980 in einer ehemaligen Kiesgrube im Kerpener Stadtteil Manheim eröffnet. 1981 fand mit der Kart-Europameisterschaft das erste Großereignis auf der Bahn statt. Damals nahm unter anderem Ayrton Senna an der Veranstaltung teil.