Krönt Lewis Hamilton seine jetzt schon einzigartige Formel-1-Karriere mit einem sensationellen Wechsel zur Scuderia Ferrari? Dieses Gerücht keimt im Kosmos der Königsklasse immer wieder auf, zuletzt im Rahmen des Saisonfinals 2019 in Abu Dhabi jedoch ganz besonders extrem.

Alles ausgelöst hatte ein Bericht in der italienischen Sportpresse. Danach soll es in diesem Jahr gleich zu zwei Treffen zwischen Lewis Hamilton und Ferrari-Präsident John Elkann gekommen sein. In einer Pressekonferenz darauf angesprochen, schmeichelte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto auch noch dem britischen Superstar.

Ferrari bestätigt Hamilton-Treffen und relativiert

Mercedes, allen voran in Person von Motorsportchef Toto Wolff, reagierte entspannt. Das Treffen selbst jedoch wurde weder direkt bestätigt noch dementiert. Bis jetzt. Beim jährlichen Weihnachtsessen Ferraris in Maranello bestätigte nun Ferrari-CEO Louis Camilleri das Treffen - um es im gleichen Atemzug gleich wieder zu relativieren.

"Tatsächlich war es eine gesellschaftliche Veranstaltung, was übertrieben dargestellt worden ist. Es war einfach ein gesellschaftliches Ergebnis. Sie haben ein paar gemeinsame Freunde", wird Camilleri von der offiziellen Formel-1-Website zitiert.

Ferrari-CEO geschmeichelt von Interesse Hamiltons

Gleichzeitig goss der Ferrari-Boss jedoch neues Öl ins Gerüchtefeuer. "Wir fühlen uns ganz klar sehr geschmeichelt, dass Lewis im Besonderen, aber auch andere Fahrer sich uns anschließen wollen", so Camilleri. Das klingt durchaus nach einem Interesse des Weltmeisters. "Aber es wäre verfrüht, heute irgendetwas für die Zukunft zu entscheiden. [...] Tatsache ist, dass wir mit dem einen Fahrer eine langfristige Übereinkunft haben und mit dem anderem eine, die Ende 2020 ausläuft", so Camilleri weiter.

Bei erstgenanntem Piloten handelt es sich um Charles Leclerc, bei zweitgenanntem um Sebastian Vettel. Dass der Vertrag des Ferrari-Piloten - wie so gut wie alle Fahrerkontrakte - Ende 2020 endet, war ohnehin kein Geheimnis. Ein viel größeres Geheimnis ist da schon, wie Vettel über seine Zeit danach denkt.

Sebastian Vettels Formel-1-Zukunft: Ferrari-Teamchef sucht Antwort

Bleibt er? Wechselt er? Beendet er seine Karriere völlig? Zuletzt hatte Vettel dazu lediglich gesagt, bis dato nicht über Rücktritt oder Karriereende nachgedacht zu haben. Doch das dürfte sich bald zwangsläufig ändern, hört man nur Mattia Binotto zu. "Ich denke, dass wir uns mit Seb zusammensetzen müssen, um zu besprechen, wie wir seine Absichten für die Zukunft verstehen können", so Binotto am Donnerstag in Maranello.

Halten will der Ferrari-Teamchef Sebastian Vettel offenbar unbedingt, betonte er beim Weihnachtslunch klar die zentrale Rolle des Deutschen für und bei der Scuderia. Für Binotto fährt die beste Fahrerpaarung der Formel 1 zudem bereits jetzt für Ferrari. Die Priorität liege daher auf dem bestehenden Duo. "Wie ich dieses Jahr schon oft gesagt habe, fühle ich mich eher zufrieden, ein solches Line-up zu haben. Davon bin ich ziemlich überzeugt", bekräftigte Binotto laut F1.com nun am Donnerstag in Maranello.

Binotto adelt Vettel, Fehler spielen keine Rolle

Vettels Fehlerquote in der vergangenen Saison spielt für den Italiener für die Zukunft keine Rolle. "Ich denke, wir müssen unsere Strategie nächstes Jahr weiterentwickeln. Ich denke, wir müssen außerdem die Performance anschauen und wir er zum Auto passt und wie dann seine Motivation für die Zukunft aussieht. Es geht also nicht um seine Fehler", so Bintto. "Es geht wirklich darum, wie er sich selbst in Bezug auf seine Zukunft sieht und wie wir unser Line-Up sehen."