Nach dem Abu Dhabi GP dürfte Robert Kubicas Karriere in der Formel 1 endgültig beendet sein. Der Pole, der 2019 sein Comeback bei Williams gegeben hat, steht in der kommenden Saison ohne Cockpit da. Auch danach wird es für ihn schwer werden, in der Königsklasse ein weiteres Mal Fuß zu fassen.

Der letzte Grand Prix des Jahres stand sinnbildlich für den Saisonverlauf: Kubica war hinter seinem Teamkollegen George Russell ins Rennen gegangen, überholte ihn am Start und wurde im Rennen dann doch wieder geschlagen. Dennoch zieht der Pole ein positives Fazit: "Wir hatten hier zumindest die Pace, um ein bisschen zu Kämpfen. Ich konnte den Sichtkontakt zu einigen Fahrern halten. Das war nicht immer der Fall."

Kubica hatte nach einer Kollision mit Antonio Giovinazzi zur Rennmitte Probleme mit dem Handling. "Die letzten 30 Runden waren hart. Auf der rechten Seite waren der Unterboden und das Bargeboard beschädigt. Man kann sich vorstellen, wie der Grip und der Downforce danach waren. Trotzdem hatte ich eine angemessene Pace", so Kubica. Trotz der Beschädigungen hat er es gegen Rennende noch geschafft, seine schnellste Rennrunde zu fahren.

Formel 1 2019: Tops & Flops aus Abu Dhabi: (15:40 Min.)

Kubica legte starke Starts hin

Im Qualifying hatte Kubica gegen Russell in der abgelaufenen Saison keine Chance. In allen 21 Qualifyings lag Russell vor seinem Teamkollegen. Doch auffällig war, dass Kubica in der ersten Runde regelmäßig Positionen gutgemacht hat. "Es geht eher darum, zu antizipieren, was passieren wird, und zu improvisieren. Der Grip ist ganz anders und es passiert sehr viel. Dieses Jahr ist es sehr gut gelaufen. Aber mit unserer Pace, kommt es nicht darauf an. Du kannst ein, zwei Runden vor den Gegnern bleiben und in den meisten Rennen werden sie zurückschlagen", sagte er zu Motorsport-Magazin.com.

Wie Kubicas Karriere im Jahr 2020 weitergehen wird, steht derzeit noch nicht fest. Er wurde zuletzt unter anderem mit einem Wechsel in die DTM in Verbindung gebracht. "Ich hätte ehrlicherweise gedacht, dass ich nun bereits wissen würde, wie es weitergeht. Zumindest der Weg ist klar. Wir brauchen aber noch ein bisschen Zeit, um alles zu optimieren. Ich werde in mehreren Projekten involviert sein. Manchmal ist es nicht so einfach, alles zusammenzubringen."

Ein weiteres Formel-1-Comeback schließt Kubica jedenfalls aus: "Realistisch muss ich es als mein letztes Rennen sehen. Aber ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass mein Leben im kommenden Jahr einfacher wird." Obwohl die großen Erfolge mit Williams ausgeblieben sind, war die Saison laut Kubica aufschlussreich. "Ich weiß nun besser, dass ich immer noch in höheren Rennkategorien fahren kann, obwohl ich so lange weg war."