Eigentlich hätte die Formel-1-Pressekonferenz am Donnerstag des Abu Dhabi GP zum Showdown werden sollen. Anderthalb Wochen nach ihrem Unfall in Brasilien berief die FIA gleich beide Ferrari-Piloten in die Pressekonferenz.

Sebastian Vettel und Charles Leclerc sollten vor den Medien aufeinandertreffen. In Sao Paulo sagte Ferrari eine Medienrunde mit beiden Piloten noch ab, schickte stattdessen nur Teamchef Mattia Binotto. Entsprechend gespannt war die Formel-1-Welt auf den Termin in Abu Dhabi.

Doch früh am Donnerstag sickerte durch, dass Vettel den Termin platzen lassen muss. Der 32-Jährige wurde am Mittwoch zum dritten Mal Vater, reist deshalb erst verspätet zum Saisonfinale der Formel 1.

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Leclerc zurückhaltend: Großes Drama für kleine Berührung

Aus dem Aufeinandertreffen wurde für Leclerc ein Kreuzverhör. "Wir haben uns die Szene angesehen, speziell ich, um zu verstehen, wie wir es hätten besser machen können", hielt er sich bedeckt. "Es war sehr unglücklich, es war nur eine kleine Berührung aber ein großes Drama danach."

Wie von Teamchef Binotto angekündigt, wurde der Zwischenfall in aller Ruhe in Maranello analysiert. Leclerc befand sich ohnehin für eine Sitzung im Simulator dort, Vettel wurde zugeschaltet. Die Schuldfrage wurde offenbar nicht eindeutig geklärt: "Sebastian hätte nicht nach links fahren sollen. Ich denke, das weiß er auch. Und ich hätte einen besseren Job machen können, indem ich ihn nicht daran hindere. Wir sind beide mitverantwortlich."

Keine Konsequenzen für Leclerc und Vettel

"Das Wichtigste aber ist", so Leclerc weiter, "dass mit Seb nun alles klar ist und wir nach vorne blicken." Doch welche Konsequenzen zieht Ferrari aus dem Unfall? Gibt es bei einer Wiederholung saftige Strafen für die Piloten? "Darüber wurde nichts gesagt", verrät Leclerc.

Und wie sieht es mit klaren Regelungen für die Zukunft aus? "Wir werden weiter racen dürfen", stellt der Monegasse klar. "Wir sind beide konkurrenzfähige Typen, wir wollen beide gewinnen. Aber wir müssen einen Kompromiss finden, weniger aggressiv sein und uns etwas mehr Raum lassen, damit so etwas nicht noch einmal passiert."

Weitere Details waren dem 22-Jährigen nicht zu entlocken: "Vielleicht kann Mattia noch mehr ins Detail gehen. Das ist alles, was ich dazu sagen kann." Die Gelegenheit dazu hat Binotto schon am Freitag. Der Italiener sitzt in der Teamchef-Pressekonferenz.