Robert Kubica legte in den beiden Freien Trainings zum Großen Preis von Brasilien am Freitag nur eine Runde zurück. Im 1. Freien Training musste der Williams-Pilot das Auto seinem designierten Formel-1-Nachfolger Nicholas Latifi überlassen, in der Session am Nachmittag verunfallte der Pole bereits nach wenigen Minuten im Senna S. Zunächst brach das Auto aus, dann führte ein Gegenpendler dazu, dass sich Kubica drehte und in die Streckenbegrenzung einschlug.

"Ich habe das Auto auf eine sehr böse Art und an einer ungewöhnlichen Stelle verloren. Ich war zu der Zeit nicht wirklich in Kurve zwei und auch nicht in Kurve drei. Das habe ich nicht verstanden", sagte Kubica nach dem Training. Im Auto konnte er sich zunächst nicht erklären, wie es zu dem Crash kommen konnte. "Ich habe es erst verstanden, als ich die TV-Bilder gesehen habe. Ansonsten hätte ich gedacht, dass etwas kaputtgegangen ist", berichtete er weiter.

Und wie ist der Unfall zu Beginn seiner zweiten Runde nun tatsächlich entstanden? "Vor mir ist ein Haas von der Strecke abgekommen und hat viel Wasser aufgewirbelt. Ich war auf meiner ersten richtigen Runde und hatte harte Reifen. Wegen der Feuchtigkeit ist die Temperatur der Reifen dann stark abgefallen", verriet der Williams-Pilot.

Kevin Magnussen offenbar Auslöser des Kubica-Unfalls

Es war Kevin Magnussen, der vor Kubica auf der Strecke war. Die Fernsehbilder zeigen, dass Magnussen gerade aus der dritten Kurve hinausfährt, als Kubica in die erste Kurve einbiegt. Der Abstand war offenbar nicht ideal, wie der Pole weiter ausführt: "Wäre ich ein bisschen näher dran gewesen, hätte ich das Wasser gesehen. Und wäre ich ein bisschen weiter zurückgewesen, hätte mich mein Ingenieur noch warnen können."

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Brasilien GP: (10:22 Min.)

Nun steht Kubica nach dem Trainingstag ohne eigene Erkenntnisse da. Immerhin absolvierte sein Teamkollege George Russell am Nachmittag 36 Runden. Ein kleiner Trost ist möglicherweise die Wettervorhersage, die für Samstag und Sonntag andere Bedingungen erwarten lässt. Dadurch könnte der Erfahrungsrückstand des Williams-Fahrers nicht ganz so schwer wiegen.