Der ehemalige Ferrari-Pilot Eddie Irvine hat sich in der Formel 1 wahrlich keinen Namen als Diplomat gemacht. Der heute 53-Jährige hat stets seine Meinung mit klaren Worten vertreten. Das macht er auch heute noch, 17 Jahren nach seinem Karriereende. In einem Interview mit dem italienischen Internetportal Betway hat er sich nun kritisch gegenüber Sebastian Vettel geäußert

"Ich glaube nicht, dass er ein würdiger vierfacher Weltmeister ist. Er macht viele Fehler. Ich habe immer gedacht, dass er nicht so schnell ist. Das sehen wir dieses Jahr und das haben wir bereits gegen Daniel Ricciardo gesehen", sagt Irvine.

Vettel holte zwischen 2010 und 2013 vier WM-Titel in Folge. Mit Ricciardo erhielt er 2014 bei Red Bull einen neuen Teamkollegen, der in der WM-Wertung am Ende der Saison auf Anhieb besser platziert war. Vettel wechselte zur darauffolgenden Saison zu Ferrari. Darüber war Irvine damals irritiert. "Ich war überrascht, dass Ferrari ihn nimmt, weil es in einer Zeit war, in der er gegen Ricciardo untergegangen ist", blickt er zurück.

Nicht nur wegen Vettels fehlender Schnelligkeit, sondern wegen seines Verhaltens in Zweikämpfen kritisiert Irvine den Deutschen. "Man sieht in den Duellen zwischen Vettel und Hamilton, dass er immer als Zweiter rauskommt. Hamilton vernichtet ihn", so der vierfache Grand-Prix-Sieger.

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Irvine glaubt, dass es für Ferrari besser wäre, Leclerc zur Nummer eins zu machen. "Das ist eine schwierige Aufgabe für Mattia Binotto", sagt Irvine, der den heutigen Teamchef aus seiner Zeit bei der Scuderia kennt. Damals war Binotto Irvines Ingenieur. Warum es bei den Roten eine klare Hierarchie geben muss, erklärt Irvine so: "Vettel kann Leclerc im Kampf um die WM Schaden zufügen. Mehr als Valtteri Bottas Lewis Hamilton schaden kann."

Auf Ferrari-Neuzugang Leclerc hält Irvine indes große Stücke. "Leclerc ist der Einzige, der auf Hamiltons Level fahren kann. Ich freue mich auf weitere Duelle."