Den Samstag beendete Valtteri Bottas bei der Formel 1 in Mexiko noch in der Absperrung und mit einem zerstörten Mercedes. Nur von Platz sechs aus losgefahren lieferte er aber am Sonntag seinem Team eine kleine Wiedergutmachung und kämpfte sich zurück auf das Podium, auch wenn es für die ersten beiden Plätze nicht ganz reichte.

Dabei war auch Bottas' Rennen reich an Aufregung. Nach einem schlechten Start standen ihm zu Beginn hektische Runden und eine Kollision mit Max Verstappen bevor, ehe er dann den Großteil der zweiten Rennhälfte mit der Jagd auf den zweitplatzierten Sebastian Vettel verbrachte.

Bottas kollidiert mit Verstappen: Hat sich den Platten selbst verdient

Der teils dem Unfall im Qualifying geschuldete sechste Startplatz machte Bottas zu Beginn des Mexiko-GPs einmal das Leben schwer. Er kam nur mäßig vom Fleck, und wurde dann von den McLarens von Carlos Sainz und Lando Norris kassiert. "Hinter den beiden McLaren habe ich am Start viel Zeit verloren und blieb stecken", gibt Bottas zu.

Während er darum kämpfte, an Sainz und Norris vorbeizukommen, tauchte hinter ihm Max Verstappen auf. Der versuchte nach einem Ausritt am Start schnell Positionen aufzuholen, und wollte sich nicht lange hinter Bottas in einem McLaren-Zug aufhalten. Stattdessen ritt er im engen Stadion vor der Haarnadel sofort eine Attacke gegen den Mercedes.

"Er kam innen in Kurve 13 aus dem Nichts", beschreibt Bottas das Manöver, bei dem er mit seinem Frontflügel beim Einlenken Verstappens rechten Hinterreifen touchierte. Das schnitt den Reifen auf und zwang Verstappen zum Boxenstopp.

Für den Zwischenfall gab es weder eine Untersuchung noch einen Schuldigen, auch wenn Verstappen Bottas später nicht gerade lobte. "Ich konnte von da nicht verschwinden", rechtfertigt sich Bottas. "Ich konnte ihn nicht vermeiden. Da hat er sich definitiv seinen Plattfuß selbst verdient."

Bottas steckt hinter Vettel: Ohne Fehler kein Vorbeikommen

Bottas kam bei diesem Zwischenfall mit Verstappen ungeschoren davon. Er fuhr in Folge einen langen ersten Stint, und führte bis zur Rennmitte gemeinsam mit Sebastian Vettel das Feld an. Erst spät kamen sie zu ihrem einzigen Boxenstopp und reihten sich hinter Lewis Hamilton auf den Plätzen zwei und drei ein.

Bottas konnte zu diesem Zeitpunkt etwas schneller als Vettel - doch einen Weg vorbei fand er nicht. "Ich kam Sebastian schnell näher, manchmal hatte ich DRS und war nah genug, aber das lag meist an Überrundungen, oder er verbremste sich oder so", glaubt Bottas. "Aber die Pace, um ihn zu überholen, hatten wir nicht ganz."

"Um zu überholen, musst du richtig in seinem Getriebe stecken, wenn du auf die Zielgerade kommst", erklärt Bottas. "Weil unser Tempo mit DRS fast identisch ist. Sebastian hat einfach keine echten Fehler begangen. Das hätte ich gebraucht, oder irgendeine massive Hilfe durch Überrundete." Nichts davon kam, also beendete Bottas das Rennen 1.787 Sekunden hinter Vettel auf Platz drei.

Zufrieden ist er trotzdem, gerade nach dem großen Crash im Qualifying. "Das Auto war so gut wie vor dem Crash, das Team hat großartige Arbeit geleistet." Die Fahrer-WM hält er damit ebenfalls offen, wenngleich nur mehr in höchstem Maße theoretisch. Teamkollege Hamilton braucht nur mehr vier Punkte, um sich zum Weltmeister der Saison 2019 zu krönen.