Lewis Hamilton fuhr im 1. Freien Training zum Mexiko GP 2019 Bestzeit. Der fünfmalige Formel-1-Weltmeister umrundete das Autodromo Hermanos Rodriguez in seinem Mercedes in 1:17,327 Minuten und ließ damit Ferrari-Pilot Charles Leclerc knapp hinter sich. Allerdings verzichtete Ferrari noch auf die weichste Reifenmischung.

Zwar regnete es während des Trainings nicht mehr, doch zu Beginn der Session fanden die Piloten noch eine leicht feuchte Strecke vor. Deshalb wurden die ersten Runden noch auf Intermediates gedreht. Nach kurzer Zeit war die Strecke trocken genug für Slicks.

Das Ergebnis: Hamilton fuhr seine Bestzeit auf den Soft-Reifen. Leclerc landete auf den Medium-Pneus lediglich eine Zehntelsekunde hinter dem WM-Leader, der an diesem Wochenende seinen sechsten Titel klarmachen kann. Wenige Tausendstel dahinter reihte sich Max Verstappen auf Rang drei ein, der Red-Bull-Pilot hatte wie Hamilton schon die Soft-Pneus aufgeschnallt.

Hinter Verstappen klaffte bereits eine Lücke von einer halben Sekunde. Teamkollege Alexander Albon wurde Vierter. Valtteri Bottas landete auf Rang fünf, Sebastian Vettel kam auf den Medium-Reifen nicht über Rang sechs hinaus. Knapp neun Zehntelsekunden fehlten dem Ferrari-Piloten.

Der Titel Best of the Rest ging an Carlos Sainz im McLaren. Die beiden Toro-Rosso Piloten Pierre Gasly und Daniil Kvyat komplettierten mit Alfa-Pilot Antonio Giovinazzi die Top-10. Nico Hülkenberg wurde im Renault Elfter.

Die Zwischenfälle: Wie immer in Mexiko hatten die Piloten mit dem geringen Anpressdruck aufgrund der Höhenlage zu kämpfen. Entsprechend viele Verbremser und ausbrechende Hecks gab es zu bestaunen.

Am heftigsten brach das Heck am Racing Point von Lance Stroll aus. Der Kanadier verlor in der Zielkurve die Kontrolle über seinen Boliden und rutschte quer in Richtung Streckenbegrenzung. Stroll schlug mit der linken Fahrzeugseite ein und sorgte damit für eine rund zehnminütige Unterbrechung. Weil Stroll noch aus eigener Kraft zurück an die Box kam, konnten seine Mechaniker das leicht beschädigte Auto noch vor dem Ende der Session wieder reparieren.

Ein paar haarige Szenen gab es im Schlusssektor. Weil auf dem zweitkürzesten Kurs im Formel-1-Kalender 2019 alle Piloten versuchten, eine möglichst freie Runde zu erwischen, kam es in der Stadion-Sektion zu mehreren Staus. Max Verstappen wäre dabei sogar fast mit Romain Grosjean kollidiert.

Die Technik: Wie üblich macht den Teams die dünne Luft zu schaffen. Weil die Rennstrecke in Mexico City 2.285 Meter über dem Meeresspiegel liegt, haben die Ingenieure mit diversen Herausforderungen zu kämpfen.

Weil die Autos rund 20 Prozent an Abtrieb verlieren, setzen alle Teams ihre Monaco-Pakete ein, haben teilweise noch mehr Flügelchen an die Boliden gepackt. Auch die Kühlung ist ein Problem, weil der Luftmassendurchsatz geringer ist. Bremskühlungen fallen deshalb größer aus, die Karosserien sind weiter geöffnet.

Mercedes testete im 1. Training zwei unterschiedliche Spezifikationen der Motorabdeckung. Die Mercedes-Ingenieure suchen nach dem richtigen Kompromiss aus ausreichend Kühlung und Performance. Denn durch die größeren Öffnungen im Heck verlieren die Autos zusätzliche Aero-Performance.

Williams testete den sagenumwobenen Frontflügel erneut, der Robert Kubica in Japan ein so gutes Gefühl vermittelt hatte, nach dem Training aber wieder in der Kiste verschwand. Bei back-to-back-Tests evaluierten die Ingenieure mithilfe zahlreicher Pitot-Sensoren die Unterschiede zwischen den beiden Flügelspezifikationen. Dabei fuhren George Russel und Nicholas Latifi - der im 1. Training Robert Kubica ersetzte - auch noch andere Bargeboard-Spezifikationen.