Max Verstappen gewann vor 2019 die letzten beiden Formel-1-Rennen in Mexiko für Red Bull. Für das kommende Wochenende malt der Niederländer trotz seiner Erfolgsserie in Mexico City schwarz. Trotz des hochgelobten neuen Motorenpartners Honda sollen die Renault-Erfolge der vergangenen Jahre kaum zu wiederholen sein.

"Ich denke, unsere Autos hatten immer einen guten mechanischen Grip und tatsächlich war der Renault-Motor hier immer recht anständig. Ich meine, wenn es funktioniert, muss man das auch anerkennen", so Verstappen mit einem Schmunzeln. Die Power Unit aus Viry bekam von ihm und Red Bull gerade zum Ende der Ehe regelmäßig ihr Fett weg.

Auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez, das mehr als 2.000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, konnte Red Bull die Power-Defizite stets erfolgreich kompensieren. Dieses Jahr fürchtet Verstappen hingegen, dass es mit Honda nicht reichen wird. Doch das liegt nicht an der Arbeit der Japaner.

"Es wird dieses Jahr etwas schwieriger, denn im Vergleich zu Ferrari und Mercedes sind wir mit dem Auto nicht so weit voraus", vermisst er die in der Vergangenheit stets gepriesene Stärke Red Bulls. Das gesamte Jahr über klagt der siebenmalige GP-Sieger bereits über mangelnde Performance. Die Balance passt, doch die Pace lässt zu wünschen übrig.

Red Bull 2019 ohne großen Entwicklungschritt

Hinzu kommt, dass der 2017 und 2018 gezeigte Aufschwung in der zweiten Saisonhälfte diese Saison ausblieb. "Wir haben Updates gebracht, aber die anderen auch. Und ich schätze, wir haben im Vergleich zu ihnen nicht den Schritt gemacht, den wir letztes Jahr gemacht haben. So einfach ist das", erklärt Verstappen.

Vor allem gegen einen Rivalen sieht er sein Team auf verlorenem Posten. "Ferrari ist auf den Geraden einfach super schnell und es ist sehr schwer, das in den Kurven gutzumachen. Besonders im Qualifying," sagt der 22-Jährige.

Da würde selbst das Wunder-Chassis der vergangenen Jahre kaum wirken: "Ich denke, Ferrari hat beim Motor über das Jahr mehr und mehr herausgeholt. Das kann man kaum schlagen. Selbst wenn du ein Auto hast, das eine halbe Sekunde schneller ist, ist es immer noch fast unmöglich, sie im Qualifying zu schlagen."

Den Beweis liefern für ihn die Weltmeister. Wenn selbst die Übermacht in Silber nicht gegen die Wunderwaffe aus Maranello ankommt, wie soll Red Bull es dann gelingen? "Wir sehen das an Mercedes. Sie haben definitiv das beste Auto und trotzdem kamen sie im Qualifying letztens nicht mit", so Verstappen.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Mexiko GP (10:06 Min.)

Verstappen vermisst bei Red Bull entscheidenden Vorteil

Die Arbeit von Honda ist weniger ein Problem als die der Konkurrenz aus Italien. "Wenn wir auf Mercedes und Renault schauen, sind wir sehr stark. Da fehlt nicht viel", lobt er die Ingenieure in Fernost. "Sie [Mercedes] fahren natürlich mehr Downforce als wir, aber wir sind nah dran und das ist schon eine gute Leistung."

Dieses Wochenende nah dran sein sieht er höchstens am Sonntag im Rahmen des Möglichen. "Im Rennen ist der Leistungsunterschied nicht so groß, vielleicht haben wir da bessere Chancen", sagt er. Den einst großen Vorteil in Sachen Reifenmanagement wird er seinen Einschätzungen nach auch nicht ausspielen können.

"Wenn du auf den Geraden keine Zeit holst, musst du in den Kurven härter pushen und nutzt die Reifen mehr. Letztes Jahr gab es hier schon große Probleme mit Graining und du konntest nicht das gesamte Rennen über attackieren", so Verstappen. "Wir waren was die Reifen angeht manchmal echt gut, aber das hängt im Moment vom Wochenende ab und ist schwer vorherzusagen."