Lewis Hamilton sorgte vergangene Woche einmal mehr mit einem dramatischen Instagram-Post für Aufsehen. In seiner Story prangerte der vegan lebende Formel-1-Weltmeister einmal mehr den Umgang der Menschen mit der Natur an und forderte seine Follower zum Lebenswandel auf. Fernando Alonso kann das Mitteilungsbedürfnis seines Ex-Rivalen nicht nachvollziehen und übt Kritik.

"Wir alle kennen Lewis' Lifestyle und wissen, dass Formel-1-Fahrer im Jahr 200 Flugzeuge besteigen. Da kannst du nicht sagen: esst kein Fleisch", kritisiert Alonso den Mercedes-Star im Gespräch mit dem spanischen Radiosender Cope.

Hamilton hatte auf Instagram aufgefordert, auf den Verzehr von tierischen Lebensmitteln zu verzichten. "Werdet vegan. Es ist der einzig wahre Weg, unseren Planeten heute zu retten", so der Aufruf des fünfmaligen Champions. Für Alonso ist nicht nur Hamiltons Motivation hinter dieser Nachricht fragwürdig, sondern auch die Glaubwürdigkeit.

"Ich denke, ich würde meine Essgewohnheiten für mich behalten. Ich würde niemals eine Nachricht wie Lewis absetzen. Du kannst nicht einen Tag so eine Nachricht verbreiten und am nächsten Tag das Gegenteil", so der zweimalige F1-Weltmeister, der nach der Fehde mit Hamilton 2007 bei McLaren in den letzten Jahren ein gutes Verhältnis zum Briten pflegte.

Hamilton auf der Suche nach Sinn des Lebens

Hamilton erklärte in seinem Post jedoch auch die Beweggründe hinter dem Aufruf: "Ich habe 32 Jahre gebraucht, um zu begreifen, welchen Einfluss ich auf die Welt habe. Und ich versuche täglich herauszufinden, was ich tun kann, um eine bessere Rolle zu spielen."

"Ich will, dass mein Leben einen Sinn hat und ehrlich gesagt hatte es bisher keinen. Ein Teil des Problems zu sein, ist kein Sinn. Ich will ein Teil der Lösung sein und ich strebe danach, es besser zu machen."

Alonso selbst trägt seinen Teil zum Schutze der Umwelt im Zuge der Produktion seines Modelabels Kimoa bei, indem seiner Aussage nach sämtliche Sweatshirts der Linie aus recycelten Plastikflaschen hergestellt werden.

Alonso verfolgt Formel 1 weiter als Fan

Nach seinem Rücktritt Ende 2018 ist er neben seinen unternehmerischen Tätigkeiten weiter voll auf sportliche Herausforderungen außerhalb der Formel 1 fokussiert. "Im Moment ziehe ich eine Rückkehr in die Formel 1 noch nicht in Erwägung", sagt er im Gespräch mit dem spanischen TV-Sender Antena 3.

Die Königsklasse verfolgt er derzeit nur noch als Fan: "Ich habe sie noch nicht vermisst und die Dinge, die ich mache, erfüllen mich mehr. Aber ich liebe die Formel 1 immer noch und schaue die Qualifyings und die Rennen."

Dass viele Fans und auch einige seiner ehemaligen Rivalen ihn gerne noch einmal in der Formel 1 sehen würden, schmeichelt ihm. "Es ist schon komisch. Was ich seit November am meisten gehört habe, war: Du musst zurückkommen", so Alonso.

Alonso will 2020 über Formel-1-Comeback entscheiden

Sein Ex-Manager Flavio Briatore streute zuletzte abermals Gerüchte über Alonsos Wunsch, zurückzukehren. "Flavio sagt alle paar Monate etwas", relativiert Alonso die Aussagen des Italieners. "Manchmal deckt sich das mit dem, was ich gesagt habe."

Eine Entscheidung über ein Comeback will er jedenfalls erst nach seinem Abenteuer bei der Rallye Dakar im Januar 2020 und einem weiteren Angriff beim Indy 500 in Mai treffen. "Die Autos werden sich 2021 ändern, also werde ich nächsten Sommer darüber nachdenken", sagt er. "Ich werde darüber nachdenken, aber ich verspreche nichts."