Für Sergio Perez hätte das Finish beim Formel-1-Rennen in Japan kaum kurioser sein können. Der Mexikaner schied in der letzten Runde nach einer Kollision mit Pierre Gasly eigentlich aus - und bekam doch die zwei Punkte für das Top-10-Resultat. Fauxpas der Rennleitung sei Dank. Glück im Unglück hatte auch sein Unfallgegner, der ohne Strafe davonkam.

"Ich denke, diese Kollision war unnötig", sagte Perez nach der Zieldurchfahrt. Der Racing-Point-Pilot hatte Gasly in der 53. Runde in Kurve eins außen attackiert. In Turn 2 kollidierten die Autos, mit dem schlechteren Ende für Perez. "Ich war vorne und habe ihm ausreichen Platz gelassen", beteuert Perez.

Die Szene mutete auf den ersten Blick wie eine Kopie des Unfalls zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen in der Startrunde an. Gasly war wie der Ferrari-Pilot eine halbe Autolänge hinten, Perez auf der Außenbahn leicht vorne. "Wenn du schaust, siehst du, dass sein Auto nicht einmal auf dem Kerb ist", so der Vorwurf von Perez.

Er ist der Ansicht, dass sein Rivale im Toro Rosso im Kampf um Platz acht zu viel Risiko einging. "Ich war ziemlich weit vorne und auf frischen Reifen. Es war die letzte Runde des Rennens und ich denke, es war dumm, was er da gemacht hat."

Perez hätte sich anders verhalten

Dass der Move außenherum in den ersten beiden Kurven nicht zwangsläufig in die Hose gehen muss, hätten außerdem andere Piloten gezeigt - vorausgesetzt, das Opfer spielt mit. "Das Manöver hat Ricciardo bei mir zweimal gemacht. Wenn ich reingehalten hätte, wäre es genauso geendet. Es gibt einen Punkt, an dem du akzeptieren musst, dass du die Position verloren hast", so Perez.

Gasly schob weder dem Unfallgegner die Schuld in die Schuhe, noch nahm er diese auf seine Kappe. "Ich habe gesehen, dass er da war und erwartete, etwas mehr Platz zu bekommen", widerspricht er Perez nur in einem Punkt. Die Stewards entschieden schlussendlich auf einen Rennunfall.

Stewards entscheiden auf Rennunfall, Perez im Glück

Beide Piloten wurden gleichermaßen für die Kollision verantwortlich gemacht. Perez wurde vorgeworfen, von außen zu scharf in Richtung Scheitelpunkt hereingezogen zu haben, während Gasly sich nicht so weit innen hielt, wie es ihm der verfügbare Platz ermöglichte. Im Fall Leclerc vs. Verstappen war die Sache hingegen klarer. Der Monegasse verließ eindeutig seine Linie und untersteuerte in den Niederländer. Die Konsequenz war eine 5-Sekunden-Strafe.

"Er ist damit davongekommen. Ich denke, er hatte Glück, denn er hätte auch sein eigenes Rennen ruinieren und die Punkte verlieren können", so Perez. Für ihn nahm die Szene durch das zu früh gezeigte Zielsignal aber auch noch einen guten Ausgang.

Da die Rennleitung die Zielflagge bereits mit dem Ende der 52. Runde zeigte und diese dementsprechend als Ergebnis heranziehen musste, passierte der Unfall zwischen Perez und Gasly nach dem offiziellen Rennende. Perez wurde also doch Platz neun zugesprochen, sehr zum Leidwesen seines Teamkollegen. Lance Stroll verlor dadurch Position zehn.