Zum ersten Mal seit der Sommerpause startete Charles Leclerc nicht von Pole. Beim Sonntags-Qualifying zum Japan GP in Suzuka unterlag er Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel um knapp zwei Zehntelsekunden.

Doch die Ferrari-Freude hielt nur kurz: Nicht nur, dass das Rennen wenige Stunden nach dem Qualifying stattfand, auch die beiden ersten Positionen waren nicht von langer Dauer. Sowohl Vettel als auch Leclerc erwischten katastrophale Starts und verloren Positionen.

Bei Vettel war offensichtlich, warum er so schlecht von der Linie kam. Nach einem Zucken vor dem Erlöschen der roten Ampel musste er noch einmal stehenbleiben und fuhr dann mit etwas Verspätung los. Wie es genau zum Zucken gekommen war, wollte Vettel nicht erklären.

Vettel sorgte damit nicht nur für zahlreiche Diskussionen um eine mögliche Strafe [Motorsport-Magazin.com erklärte, warum der Deutsche straffrei blieb], sondern irritierte ausgerechnet seinen Teamkollegen.

"Ich wurde abgelenkt, weil ich gesehen habe, wie sich Seb etwas bewegt", verriet Leclerc nach dem Rennen. "Deshalb war meine Reaktionszeit sehr schlecht. Der Start an sich war nicht so schlecht, nur die Reaktion."

Für den Monegassen hatte das schwerwiegende Konsequenzen. Nach Kurve eins war der 21-Jährige bereits auf Position drei zurückgefallen, auch Verstappen schob sich noch an, am Ferrari mit der Startnummer 16 vorbeizugehen.

Leclerc gesteht Schuld am Verstappen-Crash

Leclerc versuchte sich zu verteidigen, rutschte aber in Verstappen und zerstörte damit beide Rennen. Verstappen musste nach 15 Runden aufgeben, Leclerc selbst musste einen Zusatz-Stopp einlegen, bei dem sein Frontflügel getauscht wurde und erhielt am Ende auch noch Strafen.

Nachdem Verstappen in den Interviews heftig auf Leclerc losgegangen war, zeigte sich der Ferrari-Pilot zunächst zurückhaltend, wollte erst die genaue Video-Analyse abwarten und sprach bis dahin von einem Rennunfall.

Nach der Vorladung bei den Stewards und der Strafe musste er seine Schuld einräumen und tat das fast im Wortlaut der Urteilsbegründung: "Da habe ich klar einen Fehler gemacht. Ich war innen hinter Seb und Valtteri und habe die Vorderachse verloren. Ich hätte das antizipieren müssen, habe es aber nicht. Ich bin der Schuldige."