Red Bull legte beim Formel-1-Heimspiel von Motorenpartner Honda in Japan einen starken Start ins Wochenende hin. Nach den Trainings am Freitag ist Max Verstappen die stärkste Kraft hinter den Mercedes-Piloten. Rookie Alexander Albon hielt als Sechster den Anschluss an die Spitzengruppe. Trotzdem ist man bei den Österreichern vor dem Rennen in Suzuka skeptisch.

"Ferrari ist nicht so schnell wie wir dachten, aber auf Mercedes fehlt uns noch etwas", erklärt Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko am ORF-Mikrofon. Verstappen fehlten im FP2 knapp drei Zehntel auf die Bestzeit von Valtteri Bottas, nachdem er am Vormittag noch deutlich über eine Sekunde eingebüßt hatte.

"Ich war mit der Balance am Anfang nicht ganz glücklich. Aber wir haben uns vom ersten auf das zweite Training verbessert, was wir auch an den Rundenzeiten am Nachmittag sehen können", so Verstappen. Nachdem aufgrund des Taifuns hinter dem auf Sonntagmorgen verschobenen Qualifying ein Fragezeichen steht, könnte das Resultat des 2. Freien Trainings bereits die Startaufstellung für den Grand Prix bestimmen.

Verstappen im FP2 noch nicht im vollen Qualifying-Modus

"Wir haben im FP2 etwas härter gepusht, falls das Qualifying am Sonntag nicht stattfindet und diese Rundenzeiten das Grid festlegen", erklärt Verstappen. Wirklich im Quali-Modus war man bei Red Bull aber noch nicht, wie Marko sagt: "Es war noch kein richtiges Quali, aber es ging in die Richtung. Es sind sicher alle mit weniger Benzin als normal gefahren und haben sicher auch den Motormodus entsprechend aufgedreht."

Nachdem Honda bereits in Russland allen vier Autos von Red Bull und Toro Rosso neue Motoren verpasste, um für Suzuka gerüstet zu sein, gab es für dieses Wochenende auch neuen Treibstoff von Benzinlieferant Esso. "Das neue Benzin scheint ein guter Schritt in Sachen Power zu sein", so Verstappen. "Aber es ist erst Freitag und du kannst nicht wirklich sagen, wo jeder steht."

Im Qualifying-Trimm erwartet Marko noch mehr Performance vom RB15. "Ich glaube, dass wir da mit der Abstimmung noch etwas erreichen können", so der Österreicher. Bei der Rennpace hingegen sieht er die Weltmeister klar im Vorteil: "Im Longrun sind wir noch deutlich hinter Mercedes, da muss uns noch etwas einfallen."

Rookie Albon von Suzuka begeistert: Ich liebe die Rennstrecke

Für Albon war der Trainingsfreitag in Suzuka sein erstes Aufeinandertreffen mit der legendären Achterbahn. "Ich liebe die Rennstrecke", so der Thailänder, der mit drei Zehnteln Rückstand auf Verstappen einen starken Freitag zeigte. "Ich habe schnell einen Rhythmus gefunden und fühle mich viel wohler als in Sotschi."

Der Ausfall des Samstags durch den Taifun kommt ihm anders als vielen seiner Kollegen aber nicht gelegen. "Es ist mein erstes Mal hier und morgen nicht zu fahren bedeutet weniger Zeit für mich, um die Strecke zu lernen. Das ist nicht ideal", so der 23-Jährige, der nach den Trainings Blut geleckt hat.

"Mercedes ist sehr schnell und sieht in den Kurven gut aus, aber unser Auto wird immer besser und ich denke nicht, dass wir von der Balance her weit weg sind", sagt er. "Mal sehen, ob das Qualifying am Sonntag stattfindet. Platz sechs ist vielleicht nicht das, was wir wollten."